Montag, 5. März 2012

Glückliche Familie Nr. 20: Alleinzeit für Mama


Der letzte Post trug die Überschrift "Ein Bad für mich allein". Heute heißt er "Alleinzeit für Mama". Ich hätte spontan Lust, eine Serie zu beginnen: "Eine Küche für mich allein", "Ein Computer für mich allein", "Ein Puderpinsel für mich allein"...
Das ist eine typische Nebenwirkung von Schulferien. Entweder es ist so quirlig, dass ich keinen einzigen Gedanken fassen kann, oder es ist so still, dass ich mir sicher bin, nur noch mit Computer-Junkies im Haus zu leben. "Dir kann man es aber auch nicht recht machen, Mama", sagt Prinzessin.

Heute im Morgengrauen war es mir recht. Im Haus war es noch still. Ich saß mit einem Buch und einem Becher Tee am Küchentisch. Glücklichmacher Nummer 1 ("the one and only") musste schon hinaus in die raue Arbeitswelt.




Mit jedem Satz, den ich lese, kommen meine Kräfte wieder. Die vergangenen Tage und das Wochenende waren turbulent, viele Besorgungen, Einladungen, ständiges Telefonklingeln, Übernachtungsbesuch von und bei den Kindern, hier ein Pizzabrot in den Ofen schieben, dort ein Bett überziehen ... Und jetzt diese Stille. Wunderbar. 

"Das Pendel muss zwischen Einsamkeit und Gemeinsamkeit, zwischen Einkehr und Rückkehr schwingen", schreibt Anne Morrow Lindbergh. Die Frau muss es wissen. Sie hatte sechs Kinder und machte 1930 als erste US-Amerikanerin ihren Flugschein. 
Ihr Bestseller "Muscheln in meiner Hand" entstand in einer einfachen Hütte am Meer, in die sie sich für wenige Tage zurückzog, um wieder Kraft zu schöpfen. (Wenn man zwei Kinder hat, reicht auch das Gartenhaus, oder? "Tulpenzwiebeln in meiner Hand", der neue Bestseller.)

Sie schreibt, dass die Pflichten des Alltags wie Zentrifugalkräfte sind, die uns von unserer Mitte wegzerren, und dass wir innerlich zerrissen werden, wenn wir keine Zeit für "ruhige, besinnliche Stunden allein, Gebet, Musik, systematisches Denken, Lesen oder Studieren" haben. "Jedes schöpferische Leben, ..., das den eigenen Bedürfnissen entspringt, ist dazu angetan." Ob wir nun bloggen, ein Brot backen, malen oder das Wohnzimmer umdekorieren. 

unsere Mitte finden


Ich finde am besten meine Mitte beim
  • Lesen
  • Schreiben
  • den Schreibtisch Aufräumen
  • Abendspaziergang mit meinem Mann
  • draußen in der Sonne Wäsche Aufhängen
  • die Spüle Polieren
  • Bügeln von Stoffservietten
  • Joggen
"Wenn ich das Inselhafte nicht irgendwie in mir erhalte," schreibt Lindbergh, "kann ich meinem Mann, meinen Kindern, meinen Freunden und der übrigen Umwelt wenig geben."

Mögt Ihr mir schreiben, wie Ihr Eure Mitte findet? 

Immer mal fröhlich allein sein

Uta