Donnerstag, 31. Dezember 2015

Große Brötchen

Was ich euch für das neue Jahr wünsche.
Ich habe es nicht so mit Jahresrückblicken. Zurückschauen, sinnieren, grübeln, Abschied nehmen. Die Jahre sollen nicht winkend an mir vorbeiziehen, ich will gestalten, Neues erschaffen, wirksam sein.
So wie Eckhart Tolle sagt: „Ich habe wenig Verwendung für...
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Mittwoch, 23. Dezember 2015

Mein Weihnachten als Kind

Wie man als Kind die Stunden bis zur Bescherung herumbringt und mit dem Spaniel unter der Wohnzimmertür schnüffelt. Denn nie ist ein Tag so lang wie der, der Heiligabend heißt.
Weihnachten ist für mich ein bestimmter Duft, ein kühler Hauch von Tanne und selbst gemachtem Rosenwasser-Marzipan. So e...
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Mittwoch, 16. Dezember 2015

Der Knackpunkt bei den Weihnachtskarten

Wie man mühelos weiter kommt, wenn ein Projekt ins Stocken gerät.
Ich wollte Weihnachtskarten schreiben. Längst. Ein Foto von uns Vieren sollte vorne auf die Karte und innen persönliche Worte. Den Akku von den Kamera hatte ich schon aufgeladen, um ein Foto beim Weihnachtsbaum-Schlagen zu schi...
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Montag, 14. Dezember 2015

Im Netzstrumpf neben dem Auto

Mit Ritualen eine warme Basis schaffen.
Wir waren gestern auf dem Land bei Kartoffel-Willi einen Weihnachtsbaum schlagen, nein, motorsägen. Seit 11 oder 12 Jahren fahren wir dorthin: die Nachbarn mit ihren zwei Kindern und dem Hund und wir vier von der Katzenklo-Familie. Ihr dürft euch keinen i...
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Mittwoch, 9. Dezember 2015

10 aus 25 Fragen an Mütter: Laura

Ich sende Müttern, Vätern, Omas, Opas und anderen Kinder-Experten 25 Fragen, von denen sie 10 oder mehr Fragen auswählen, auf die sie antworten möchten.
Heute:
Laura lebt mit Mann und zwei Kindern (4 und 2 Jahre alt) in der Nähe von Stuttgart. Sie hat eine eigene Text-Agentur ( www....
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Samstag, 5. Dezember 2015

Ostereier und Holzscheite aus Plastik

Utas Gedanken vor Morgengrauen.
Wenn ich voller Liebe für mich selber bin …
… brauche ich andere nicht, die mir irgendetwas über mich bestätigen, die zu schätzen wissen, was ich tue, die mich anerkennen,
Wenn ich voller Liebe für mich selber bin …
… bin ich wie eine Tank...
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Sonntag, 29. November 2015

Kekse und Ziele formen

Wie man Ziele so formulieren kann, dass sie sich erfüllen.
Ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen, war ein Lebensziel von mir. Dass ich das im vergangenen August erreicht habe, macht mich sehr glücklich. Aber wie der Mensch so ist, hüpft er nicht die ganze Zeit ausgelassen im Wohnzimmer her...
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Montag, 23. November 2015

Meine Sundance-Anteile

Gedanken zur freien Entfaltung von Kindern und Jugendlichen
Mich hat jemand gefragt, wie er es denn bloß schaffen könne, sein „Kind zu drehen“, dass es sich endlich anders verhalte, andere Charaktereigenschaften an den Tag legen würde, eben anders sei.
Im Auto auf dem Weg nach Hause d...
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Mittwoch, 18. November 2015

Ich wollte mich unbedingt strecken und dehnen

Was eine Lehrerin erlebte, die wieder zur Schülerin wurde.
Schon seit längerem habe ich einen Artikel der US-amerikanischen Lehrerin Alexis Wiggins in meiner Schublade. Sie ließ sich zum Lern-Coach ausbilden, um Schüler besser unterstützen zu können. Im Rahmen dieser Fortbildung schlug ihr ihr Di...
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Donnerstag, 12. November 2015

10 aus 25 Fragen an Mütter: Amelie

Ich sende Müttern, Vätern, Omas, Opas und anderen Kinder-Experten 25 Fragen, von denen sie 10 oder mehr Fragen auswählen, auf die sie antworten möchten.
Heute:
Amelie lebt mit Mann und drei Kindern (18,14 und 7) in Hamburg. Ihren Gedichtband „Das pralle Leben: Alltagsgedichte“ habe ic...
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Montag, 9. November 2015

Gut gerüstet für den Einschulungstest

Auch Bastel-Phobiker können ihrem Kind einen Tisch mit Papier, Schere und Stiften in die Küche stellen.
Bei meinen Eltern-Gesprächen begegnete mir die Frage, ob man etwas tun muss, wenn das vierjährige Kind den Stift noch hält wie einen Faustkeil. Eine andere Mutter hatte diese Mutter sorgenvoll ...
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Montag, 2. November 2015

Digitale Diät

Wie feste Smartphone-Zeiten auch Jugendlichen helfen, wieder in den Flow zu kommen.
Am Wochenende saß ich für mehrere Stunden im Zug auf dem Weg nach Süddeutschland. Ich hatte mich auf die Bahnreise gefreut und wollte in aller Ruhe lesen. So der Vorsatz.
Kaum sitze ich im Zug, fange ich mit dem e...
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Dienstag, 27. Oktober 2015

Großmutter gnadenlos und eine Gewinnerin

Diverses zwischendurch.
Als ich auf dem Markt vor dem Obststand warte, unterhalten sich hinter mir zwei Frauen – ich schätze- Anfang 60. „Du hast die Haare schön!“ – „Findest du? Die hat mir hinten ein Stufe reingeschnitten.“ – „Ja, das gibt V...
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Sonntag, 25. Oktober 2015

Sepia im Hirn

Warum es gar nicht gut tut, in der Vergangenheit herum zu graben.
Da war diese Kiste im Keller mit der Edding-Aufschrift „Tischsauger/Briefe“. Merkwürdige Kombination, die mal beim Umzug entstanden war: der alte Tischsauger und ein großes Bündel Briefe, die ich erhalten hatte, seit ic...
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Donnerstag, 22. Oktober 2015

Das pralle Leben

Ein Gast-Gedicht.
Heute ist ein Rekord zu vermelden. Wir schreiben den 22. Oktober 2015 und ich habe das erste Weihnachtsgeschenk!
Es ist der kleine Band „Das pralle Leben. Alltagsgedichte“ von Amelie Fechner. Ich verrate aber nicht, wer ihn bekommt.
Wenn Amelie schreibt und reimt, ...
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Freitag, 16. Oktober 2015

Schule im Dorf

Wie wenig hilfreich es ist, wenn Eltern sich in Schulsorgen hineinsteigern.
Zwei Neuigkeiten hat mein Mann mir heute früh beim Tee erzählt:
 

Eine Kollegin von ihm, eine besonders lebenslustige und sympathische Frau, ist an Krebs erkrankt. Das wusste ich schon. Ich wusste aber nicht, dass s...
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Montag, 12. Oktober 2015

Grenz-genervt

Wie hilfreich für alle  ein persönliches „Nein“ sein kann.
Der Tag war stressig. Termine bis in den Abend hinein. Und am nächsten Morgen sollte der Kronprinz (17) zu seinem Schüleraustausch in den Kosovo aufbrechen. Er wollte dringend noch ein paar T-Shirts gewaschen haben und Prinze...
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Dienstag, 6. Oktober 2015

Bereit für den Neustart

Was helfen kann in schweren Zeiten.
Freundinnen von mir durchleben gerade schwere Zeiten. Aus unterschiedlichen Gründen.
Heute morgen habe ich mir überlegt, was mir hilft, wenn es mir nicht so gut geht, und bin auf Folgendes gekommen:

Nichts gegen das haben, was gerade passiert. Die größte Quel...
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Dienstag, 29. September 2015

Ganz oder gar nicht

Als Eltern muss man sich irgendwann für einen Weg entscheiden. Am besten den des Vertrauens.
Meine älteste Schwester hat mir einst ins Poesie-Album geschrieben:
„Sei, was du bist. Und was du bist, habe den Mut, ganz zu sein.“
Eine Sache durchziehen. Sich für eine Richtung ents...
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Mittwoch, 23. September 2015

10 aus 25 Fragen an Väter: Björn

Ich sende Müttern, Vätern, Omas, Opas und anderen Kinder-Experten 25 Fragen, von denen sie 10 Fragen oder mehr auswählen, auf die sie antworten möchten.
Heute:
Björn (37) aus Hamburg hat eine Tochter (5) – gemeinsam mit seiner Freundin und deren Tochter (6) sucht er eine Wohnung in den üblichen S...
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Freitag, 18. September 2015

Prinzessin auf dem Smartphone

Wie eine Schlaf-App unser Nachtleben veränderte.
Seit der Kronprinz 14 oder 15 wurde, ging er immer später ins Bett. Erinnert ihr euch, wie ich mitten in der Nacht sah, wie noch Licht in seinem Zimmer brannte? Online-Spiele spielen, Dokus im Internet gucken, Hausaufgaben machen  – alles gi...
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Freitag, 11. September 2015

Bloß ein Spiel

Wenn ein Kind nicht verlieren kann.
Als Kronprinz knapp ein Jahr alt war, verbrachten wir einen Urlaub mit Freunden in Portugal. Es fanden gemeinsame Spieleabende statt, bei denen der ältere Sohn der Freunde, damals etwa fünf Jahre alt, regelmäßig ausrastete, weil er nicht verlieren konn...
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Sonntag, 6. September 2015

Zeit für Kopfgeburten

Wie sehr Kinder Zeit für nichts brauchen.
Die Reitlehrerin hat angerufen und mit Prinzessin (14) gesprochen. Sie sucht eine Betreuerin für ein Pferd mit Dressur- und Springausbildung bestimmter Stufen. Es fielen mehrere Fachbegriffe, die bei Prinzessin großes Entzücken auslösten. Es scheint eine ...
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Dienstag, 1. September 2015

10 aus 25 Fragen an Mütter: Nicolle

Ich sende Müttern, Vätern, Omas, Opas und anderen Kinder-Experten 25 Fragen, von denen sie 10 Fragen auswählen, auf die sie antworten möchten.
 
Heute:
Nicolle lebt mit Mann und Tochter (5) in Hamburg.
 
 
 
 
 
 
 
Dein Lieblings-Mädchen-Name (nicht verw...
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Mittwoch, 26. August 2015

WLAN und angesagte Großstadt

Sommerferien-Rückblick
Morgen fängt in Hamburg die Schule wieder an. Für den Kronprinzen (17) das letzte Schuljahr. Im nächsten Frühjahr macht er Abitur. Prinzessin (14) geht ab morgen in die 9. Klasse.
Dies wird ein Dankbarkeitspost, denn wir hatten sehr schöne Ferien. Die Thronfolger heißen auc...
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Mittwoch, 19. August 2015

Urlaub auf dem Bauernhof

 
Es waren einmal Sommerferien, da hatte die Familie Katzenklo einen Urlaub auf dem Bauernhof gebucht. Wir wollten Kühe, die stoisch wiederkäuten und uns Eltern zusahen, wie wir im Liegestuhl auf der Wiese Krimis lasen. Wir wollten einen Urlaub, in dem man die Kinder gefahrlos laufen lassen ...
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Freitag, 14. August 2015

10 aus 25 Fragen an Mütter: Dorthe

Ich sende Müttern, Vätern, Omas, Opas und anderen Kinder-Experten 25 Fragen, von denen sie 10 Fragen auswählen, auf die sie antworten möchten.
Heute:
Dorthe lebt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter (4) in Hamburg. Das Bild ist auf Helgoland entstanden, wo Dorthe aufgewachsen ist.
...
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Montag, 10. August 2015

Familien-Tipps zum Unglücklichsein

Kann ich mein Kind stark machen? Kann ich mein Kind glücklich machen?
Gestern war so ein träger Tag für Teile der Familie. So ein Tag, an dem ich gerne Youtube-Kanäle verstopfen, sie aus dem Bett zerren und ihre Nasen ins Rosenbeet drücken würde, damit sie den Duft aufsaugen. Ich möchte „S...
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Freitag, 7. August 2015

Mein Buch 3 x zu gewinnen!

Die Auslieferung meines Buches verzögert sich etwas. Aber von kommenden Montag an soll es in den Buchläden liegen!
Und tatata!
Heute verlose ich  3 Exemplare von
 

 
Teilnahmebedingungen:

Bitte schreibt mir einen Kommentar, in dem ihr einen Moment mit eurem Kind/euren Kindern schil...
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Mittwoch, 5. August 2015

Der Alltag hält Siesta

Brügge, das Foto mit den zackigen Giebeln ist in Brügge entstanden. Wir waren eine Woche in den Niederlanden mit Abstechern in Amsterdam und sind über Brügge und Brüssel wieder heimgekehrt. Jetzt sitze ich mit dem Laptop im Garten neben Oreganotopf und Olivenbaum. Der Kater leckt den Tau von den ...
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Mittwoch, 29. Juli 2015

Eltern und Tanten der handfesten Art

Warum es sich lohnt, seinem Erziehungs-Typ treu zu bleiben.
Heute war ich beim Friseur, weil ich morgen einen Pressetermin habe wegen meines Buches (es kommt am 6. August in den Handel!). Meine Friseurin liegt noch in Italien am Strand. Deshalb war ich bei einer Kollegin. Sehr nett. Eher der ...
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Donnerstag, 23. Juli 2015

Opferhaltung in Beton gegossen

Wie Eltern Geschwisterstreit reduzieren können.
Bei den Themen-Wünschen gab es Mehrfachnennungen bei „Geschwister“. Das kann ich verstehen. Schließlich sind das die Menschen, mit denen unsere Kinder am längsten in ihrem Leben zu tun haben werden, naturgemäß länger als mit uns Eltern.
Da möchte ma...
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Montag, 20. Juli 2015

Gewinn und Trost bei Frau Krähe

Ganz herzlichen Dank für die vielen Glückwünsche und das Mitfreuen zum Erscheinen meines Buches! Ich bin ganz überwältigt von der Resonanz und freue mich riesig darüber.
Signiert? Widmung? Ups, da kommen Fragen auf mich zu, mit denen ich gar nicht gerechnet hätte. Ich werde mich dazu noch melden...
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Donnerstag, 16. Juli 2015

Mein Buch ist (fast) schon da

Jubel! Mein Buch ist fertig!

 
Anfang August kommt es in den Buchhandel. Ab sofort kann man es hier vorbestellen.
Ich bin sehr glücklich. Ein lang gehegter Traum geht in Erfüllung.
Das Buch enthält 60 Episoden, eine Art „best of“ aus drei Jahren „Wer ist eigentlich dran mi...
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Sonntag, 12. Juli 2015

Angst vor dem Entgleiten

Eltern fangen schnell an zu drohen und zu strafen, dabei haben sie – auch ohne solche „Hebel“ – mehr Einfluss als sie denken.
„Und dann steh‘ ich vor dem großen Kerl und kann nichts mehr machen. Ich kann ihn mir ja nicht wie früher unter den Arm klemmen, ins A...
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Mittwoch, 8. Juli 2015

Nils

An dieser Stelle stand ein Foto von der Kerze, die ich für Nils angezündet habe.
Mein Programm weigert sich, dieses Foto zu veröffentlichen.
Auch die Technik will – wie wir alle – nicht akzeptieren, was da geschehen ist.
Uta
in Gedanken bei Nils, bei Melanie, der ganzen Fam...
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Dienstag, 7. Juli 2015

Nils

 
 
 
 
Für Nils. Für Melanie. Für die ganze Familie.
 
 
 
Bitte keine Kommentare. 

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Nils

 
 
Für Nils. Für Melanie. Für die ganze Familie.
 
 
Bitte heute keine Kommentare.

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Sonntag, 5. Juli 2015

Allein auf dieser Umlaufbahn

Warum Teenager genug mit sich selbst zu tun haben und keine mäkeligen Eltern gebrauchen können.
Vor ein paar Tagen haben wir uns mit zwei Paaren aus der weitläufigen Bekanntschaft getroffen. Die Gespräche liefen schleppend. Mein Mann und ich stellten eine Frage nach der anderen. Umgekehrt gab es ...
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Samstag, 27. Juni 2015

Die süße Zeit der Pflichtfreiheit

Wie man es langfristig schafft, dass Kinder gerne helfen.
Für meine Kurz-Rezensionen auf meiner Bücherliste habe ich nach längerer Zeit wieder Jesper Juuls „Die kompetente Familie“ gelesen. Und mir wurde schmerzlich bewusst, dass ich eine Sache damals überlesen haben musst...
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Sonntag, 21. Juni 2015

Der 3. Weg bei kleinen Kindern

Was tun, wenn Junior (4) sich nicht die Zähne putzen lässt.
Ich werde mal gedanklich durchspielen, wie der  „3. Stil“ in der Erziehung bei kleinen Kindern aussehen könnte. Ich schreibe das hier nicht, weil bei mir immer alles perfekt lief. Im Gegenteil. Meine Reaktionen waren wie eine...
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Dienstag, 16. Juni 2015

"Die Sprache der Nichtannahme"

Warum die Art unserer Kommunikation so großen Einfluss auf die Familien-Stimmung hat.
Jetzt bin ich fast durch mit dem Buch „Die neue Familienkonferenz“ von Thomas Gordon und muss sagen, dass es mir nach fast 300 Seiten zu „psycho“ wird. Besonders das Kapitel über das ...
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Freitag, 12. Juni 2015

Erziehen ohne zu strafen

Über den 3. Weg zwischen Strenge und Haltlosigkeit.
Gerade lese ich von Thomas Gordon “Die neue Familienkonferenz”. Das ist ja ein Klassiker. Das heißt, der eigentliche Klassiker ist seine erste Fassung  “Die Familienkonferenz”, 1972 in Deutschland erschienen, ein We...
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Donnerstag, 11. Juni 2015

Gerade lese ich von Thomas Gordon “Die neue Familienkonferenz”. Das ist ja ein Klassiker. Der Klassiker ist eigentlich sein Buch “Die Familienkonferenz”, 1972 in Deutschland erschienen, ein Weltbestseller. Schon ganz lange schmorrt er auf meiner Leseliste. Und ich weiß ...
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Freitag, 5. Juni 2015

Therapeutin statt Mutter

In was für unglückselige Situationen man gerät, wenn Eltern ein Kind mit ihren Psychologie-Kenntnissen bearbeiten.
Sarah, 4, die Tochter meiner Freundin, spielt im Kindergarten und auch am Nachmittag am liebsten mit Fiona. “Spielte” muss man sagen, denn Fionas Mutter möchte das nicht ...
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Mittwoch, 20. Mai 2015

Vom Schulstress, Pralinen-Post und Quinoa-Salat

Wie mein Post über das “System Schule” doch noch eine andere Wendung bekam.
Heute habe ich einen Text begonnen, der etwa folgende Grundstruktur haben sollte:
Schüler sind überlastet.
Lehrer sind überlastet.
Eltern sind überlastet.
Wegen der ganzen Überlastung gehen alle aufeinander lo...
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Mittwoch, 13. Mai 2015

Stellschrauben im Kopf

Über die Wechselwirkung zwischen Eltern und Kindern und wie wichtig die innere Haltung ist.
Kinder spüren ja von klein auf, wie es ihren Eltern geht. Damit es denen gut geht, wählen sie entweder die Anpassung (zum Beispiel an die Kita, die sie vielleicht nicht mögen) oder sie wählen die Rebell...
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Freitag, 8. Mai 2015

10 aus 25 Fragen an Omas: Astrid

Ich sende Müttern, Vätern, Omas, Opas und anderen Kinder-Experten 25 Fragen, von denen sie 10 Fragen auswählen, auf die sie antworten möchten.
Heute:
Astrid vom Blog  “lemondedekitchi”  hat sechs Enkelkinder und sogar alle meine 25 Fragen beantwortet.
 
1. Wie alt warst du, als d...
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Dienstag, 5. Mai 2015

Ein Elfmeter für den Sozialkunde-Lehrer

Welche Lösung ich mir für einen Klassenkonflikt wünsche.
In der Schule sind einige Schüler der 8. Klasse während der Pause im Klassenraum geblieben. Einer oder mehrere von ihnen haben ein Buch oben auf den Türrahmen gelegt und haben einigen Lärm verursacht, um die Pausenaufsicht herbeizulocken. A...
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Freitag, 1. Mai 2015

Himmel aus Clematis-Blüten

Von der Konfirmation morgen, vom Kraft-Schöpfen durch Aufräumen und von Kindern, die das alles wohl ganz anders sehen.
Gerade lese ich “Magic Cleaning”, den Bestseller der Japanerin Marie Kondo, in dem es darum geht, wie man am besten aufräumt. Auch wenn ich finde, dass man in dem Bu...
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Mittwoch, 22. April 2015

Dank an Unbekannt

Wie  Schüler und Lehrer aus dem Kanal gezogen wurden und wie viel Hilfsbereitschaft es doch noch gibt.
Gestern war Kronprinz (17) mit seinem Profil-Kurs, drei Lehrern und einer Gruppe Austauschschüler aus dem Kosovo zum Kanu-Fahren auf der Alster. Nach einer Kaffee-Pause bat ihn seine Lehrerin, d...
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Mittwoch, 15. April 2015

Wenn man Enkelkinder bekommt, ist ein gutes Verhältnis zu deren Eltern wichtiger als zu den Enkeln.
In meiner weitläufigen Verwandtschaft gibt es Großeltern, die ihren Sohn, seine Frau und die kleinen Enkelkinder nur ganz selten besuchen dürfen, wohl weil sie sich in das Familienleben zu sehr ein...
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Samstag, 11. April 2015

Die Sache mit den Fußstapfen

Wie können wir unsere Töchter dazu bringen, sich selber schön zu finden?
Angenommen der Supermarkt, in dem du immer einkaufst, wäre nur durch zwei Eingänge zu betreten. Über der einen Tür steht “durchschnittlich”, über der anderen “wunderschön”. Für welche Tür würdest du d...
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Donnerstag, 2. April 2015

Der nachtaktive Sohn

Warum das Leben ohne Erziehung schöner ist.
In der vergangenen Nacht bin ich wenige Stunden vor Morgengrauen aufgewacht. Der Spalt unter der Schlafzimmertür war hell erleuchtet. Ich stand auf, um im Flur das Licht auszuschalten, als ich sah, dass beim Kronprinz (17) auch noch Licht brannte. ...
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Freitag, 27. März 2015

Flug 4U9525 und mehr Sinn im eigenen Leben

Raus aus der Schockstarre
Lähmendes Entsetzen seit Dienstag. Heute morgen habe ich die Zeitung so auf den Frühstückstisch gelegt, dass der Morgen nicht mit Trümmerteilen beginnt.
Gestern Abend spät sind Prinzessin (14), Kronprinz (17) und ich zum Flughafen gefahren und haben den Soßenkönig von ei...
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Dienstag, 24. März 2015

10 aus 25 Fragen an Mütter: Fräulein Ordnung

Ich sende Müttern, Vätern, Omas, Opas und anderen Kinder-Experten 25 Fragen, von denen sie 10 Fragen auswählen, auf die sie antworten möchten.
Heute:
Denise, alias Fräulein Ordnung, lebt mit Mann und drei Kindern in Nottuln, unweit von Münster.
 
Dein Lieblings-Mädchen-Name (nicht verwen...
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Dienstag, 17. März 2015

Herr H. und die jungen Herrschaften

Wie Nachhilfe Familien entlasten kann.
Herr H. ist in unserer Gegend ein beliebter Nachhilfelehrer. Früher war er Lehrer für Mathe und Physik am örtlichen Gymnasium. “Aber was soll ich zu Hause rumsitzen und Däumchen drehen”, sagt Herr H. “da helfe ich doch lieber den jungen Her...
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Mittwoch, 11. März 2015

10 aus 25 Fragen an Mütter: Frau Krähe

Ich sende Müttern, Vätern, Omas, Opas und anderen Kinder-Experten 25 Fragen, von denen sie 10 Fragen auswählen, auf die sie antworten möchten.
Heute:
Martina lebt mit Mann und zwei Kindern (knapp 3 Jahre und 8 Monate) in der Schweiz in der Nähe des Bodensees. Als Frau Krähe schreibt sie auf fra...
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Donnerstag, 5. März 2015

Trost für schlechte Schüler

Nach den Kommentaren zu “Laura und die schwarzen Steine” habe ich mir überlegt, was in belastenden Schulsituationen trösten kann.
* An Ingrid denken. Ingrid* ist eine Bekannte von mir. Ihr einziger Sohn tat sich auf der Schule schwer. Besonders in Englisch. Auch Geige-Spielen, In...
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Freitag, 27. Februar 2015

10 aus 25 - Fragen an Mütter

In der vergangenen Nacht hat Kronprinz (17) in die Lostrommel gegriffen und die Raumfee herausgefischt.
Herzlichen Glückwunsch, liebe Katja! Ich bringe das Buch gleich zur Post.
Und jetzt zum Fragebogen:
Ich sende Müttern, Vätern, Omas, Opas und anderen Kinder-Experten 25 Fragen, von denen sie 10...
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Dienstag, 24. Februar 2015

Laura und die schwarzen Steine

Wenn der Druck in der Schule zu groß wird, muss man genauer hinschauen, was die Ursache ist.

Meine Freundin hörte im Lernentwicklungsgespräch in der Schule, ihre Tochter bringe nicht die erwarteten Leistungen. Die Lehrerin gab ihr zu verstehen, Laura sei an ihre Grenzen geraten. Mehr ginge wohl nicht. Meine Freundin rief auf dem Nachhauseweg an und war völlig ratlos...

weiter:
www.wer-ist-eigentlich-dran-mit-katzenklo.de

Freitag, 20. Februar 2015

10 aus 25 - Fragen an Mütter

Ich sende Müttern, Vätern, Omas, Opas und anderen Kinder-Experten 25 Fragen, von denen sie 10 Fragen auswählen, auf die sie antworten möchten.

Heute:
[caption id="attachment_2034" align="alignnone" width="300"] Frieda, die mit Mann und zwei Söhnen in Hamburg lebt.[/caption]   Was hast du gedacht, als du zum ersten Mal dein erstes Kind sahst? Beim großen Herzbuben: „So siehst du also aus." Beim kleinen Herzbuben: „Ist der groß." (Das war er wirklich ...) Wenn ich das jetzt so lese, klingt das nicht gerade geschichtsträchtig.  Was wünscht du dir am meisten für dein Kind? Ganz viel: Gesundheit, Selbstvertrauen, Unabhängigkeit, erfüllte Liebe, Respekt, Glücksgefühle, verlässliche Menschen.  Als du ein Kind warst, hast du dir da gewünscht, Kinder zu haben? Und wenn ja: Wie viele? Ich wollte immer Kinder haben, vorzugsweise 4 oder 7.  Auf welche Erziehungsleistung bist du stolz? Ach, ich mag das Wort stolz gar nicht, der Ursache bin ich noch nicht auf den Grund gegangen. Ich reagiere seit jeher empfindlich, wenn mir eine Mutter sagt, sie ist stolz, weil ihr Kind nun spricht oder läuft oder so schön malt. Das sind für mich normale Entwicklungsschritte (wenn man Glück hat). Ich freue mich aber, wenn meine Herzbuben höflich sind. Wenn der kleine Herzbube woanders übernachtet oder zu Besuch ist und ich höre, dass er eine echte Bereicherung ist, ach doch, dann bin ich schon stolz. Ich sollte mein Unbehagen gegen das Wort ablegen.  Hast du dir Klein-Kinder-Sprüche aufgeschrieben? Ich habe gerade damit begonnen. Und wenn ja: Was war das Schönste/Lustigste/Anrührendste, was dein Kind je gesagt hat? Der kleine Herzbube sagte, nachdem mein Vater schon einige Monate verstorben war: „Du muss nicht traurig sein, Mama. Opa ist im Himmel, morgen kommt er bestimmt wieder." Das hat mich sehr berührt.  Lieblings-Vorlese-Buch? Der große Herzbube und ich lieben "Valentin sucht ein Zuhause" von Paloma und Ulises Wensell. Was bringt dich im Familienleben am meisten auf die Palme? Wenn wir unter Zeitdruck sind. Oder wenn ich dringend Stille brauche und alle durcheinander reden und im Hintergrund Bruno Mars im Radio singt. Dann fangen meine Ohren an zu rauschen. Von Zeit zu Zeit nervt mich auch die Unordnung.  Mit welchem Essen „kriegst" du deine Kinder? Den großen Herzbuben mit Spinat, Kartoffeln und Spiegelei oder Armer Ritter. Den kleinen Herzbuben mit Nudeln, Pesto und Parmesan. Und mit allem Süßem, Waffeln, Milchreis.  Wo versteckst du die Süßigkeiten? Unsere Süßgkeiten sind nicht versteckt. Sie liegen in der Abstellkammer im Regal. Die Herzbuben fragen, wenn sie Naschis möchten.

 

Vielen Dank, liebe Frieda, dass du als Erste meine Fragen beantwortet hast!

 



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Donnerstag, 19. Februar 2015

Erziehungs-Ratgeber




Erziehungs-Ratgeber


  • Wolfgang Bergmann:
Warum unsere Kinder ein Glück sind. So gelingt Erziehung heute.
Weinheim und Basel 2009
  • Steve Biddulph:
Jungen! Wie sie glücklich heranwachsen.
München 2000


  • Vera F. Birkenbihl:
Jungen und Mädchen: wie sie lernen. Welche Unterschiede im Lernstil Sie kennen müssen. Mit Lernmodul Lesen und Schreiben.
Regensburg 2009


  • Stephen R. Covey:
Die 7 Wege zur Effektivität für Familien. Prinzipien für starke Familien.
Offenbach 2007
Hardcover, 460 Seiten
Utas Kurz-Rezension
Der Amerikaner Stephen R. Covey ist vor allem Managern bekannt als Vordenker für Unternehmensführung und Zeitmanagement. Sein Buch für Familien klingt sehr technokratisch, ist es aber nicht. Es wimmelt von persönlichen Beispielen und kleinen Geschichten aus seinem Leben als Vater von 9, ja in Worten, neun Kindern. Die sind inzwischen erwachsen, haben selber Kinder und melden sich im Buch auch mit kritischen Rückblicken auf manche Erziehungs-Maßnahme ihrer Eltern zu Wort.
Jedes Kapitel widmet sich einem der sieben Prinzipien. Dazu gehört zum Beispiel – wie für ein Unternehmen – auch für eine Familie ein „Leitbild" zu entwickeln. Welche Werte sind uns wichtig? Oder das Prinzip „Die Säge schärfen": Wie man als Familie wieder neue Kraft schöpft und den Zusammenhalt fördert. 
Dank der vielen Beispiele nicht nur aus der Familie Covey, sondern auch von Freunden und Rat-Suchenden, habe ich das Buch sehr gerne gelesen. Von Sandra Merrill Covey, Stephens Frau, gibt es ein Vorwort, in dem sie gesteht: „Ich habe neun Kinder großgezogen und glaube, dass ich gerade erst anfange, die Dinge richtig zu verstehen."
Zudem mag ich Coveys Lebenseinstellung, diese Mischung aus bekennendem Christentum und der Haltung, sich auf keinen Fall unterkriegen zu lassen. 
Ich habe in dem Buch viele wertvolle Hinweise gefunden und es motiviert mich immer neu, in unsere Familie viel Zeit und Energie zu stecken. Ihm verdanke ich auch den Begriff „Einzahlungen und Abhebungen auf dem Beziehungskonto".
  • Wayne W. Dyer:
Glück der positiven Erziehung. So werden Kinder frei, kreativ und selbständig.
München, Landsberg am Lech, 1989
  • Tanja und Johnny Haeusler:
Netzgemüse. Aufzucht und Pflege der Generation Internet. München 2012
Utas Kurz-Rezension
Wer Angst hat, sein Kind ans Internet zu verlieren, und wer nicht weiß, wann man die Brut in der digitalen Welt beschützen und wann man sie frei lassen muss, sollte das Buch "Netzgemüse" lesen.
Tanja und Johnny Haeusler sind in doppelter Hinsicht Experten: Seit Jahren befassen sie sich als Journalisten mit digitalen Medien und sie haben zwei Söhne im Teenageralter. Zudem testet Johnny Haeusler beruflich Video-Spiele.
Hier warnt niemand vor digitaler Demenz, hier werden keine Horrorszenarien entwickelt. Vielmehr weisen die Autoren den Weg für einen vernünftigen Umgang mit Smartphones, Computern und Video-Spielen. "Für unsere Kinder ist das Internet so natürlich wie Leitungswasser. Es wird Zeit, dass wir es ebenso lieben lernen", schreiben sie. 
Sie schildern auch ihre Auseinandersetzungen mit den Söhnen, zeigen auf, welche Beschränkungen der Online-Zeiten sich bewährt haben und welche nicht. Gefahren, wie die "Schmutzräume" im Internet, verharmlosen sie nicht, sondern zeigen kundig, welche Möglichkeiten man hat, die Kinder zu schützen. Ein prima Weg zwischen Verteufeln und den Nachwuchs einfach machen lassen. 
Im Anhang finden sich "Technische Tipps für Kindersicherungen". Diesem Buch verdanke ich, dass ich über unseren Router die Online-Zeiten von Prinzessin begrenzen konnte. 
  • Tom Hodgkinson:
Leitfaden für faule Eltern.
Reinbek bei Hamburg 2013
Utas Kurz-Rezension
Das Buch von Tom Hodgkinson ist so erfrischend anders als andere Erziehungsbücher. Da ist ein Vater ausgestiegen aus den meisten Zwängen, die uns das Leben in westlichen Industrie-Gesellschaften auferlegt. Hodgkinson lebt mit seiner Frau und den drei Kindern in einem Bauernhaus auf dem Land und schreibt von zu Hause seine Kolumnen und Bücher. Er weigert sich, in Freizeitparks zu fahren, die Kinderzimmer mit Spielzeug vollzustopfen, sich dem Diktat einer Vollzeitstelle zu unterwerfen oder das staatliche Schulsystem allzu wichtig zu nehmen. Stattdessen umgibt er seine Kinder mit viel Natur, Freiheit und jede Menge anderer Kinder. Seine Erkenntnisse speist er aus alten Quellen: Rousseau, D. H. Lawrence, John Locke und …
Wenn man Hodgkinson liest, geht einem auf, wie viel Zwänge wir Eltern uns selbst auferlegen. Der alte Klassiker: Weil ich wenig Zeit für meine Kinder habe, kaufe ich Spielzeug oder fahr mit ihnen in die Stätten der Freizeit-Industrie. Weil das alles viel Geld kostet, muss ich noch mehr arbeiten und habe noch weniger Zeit für meine Kinder und kaufe noch mehr Spielzeug …
Bei Hodgkinson wird Ukelele gespielt, gesungen, gezeltet …. hier werden Kinder nicht als Belastung, sondern als Bereicherung erlebt, ein britisches Bullerbü, von dem man sich gut ein Stück nach Hause holen kann. 
  • Jesper Juul:
4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen.
München 2014
Utas Kurz-Rezension
In diesem Buch beantwortet Jesper Juul 27 Briefe von mehr oder weniger verzweifelten Eltern, einer Großmutter und einem 17jährigen Sohn. Einmal "bearbeitet" er eine Situation, die er in einem Restaurant erlebt hat.
Wenn Juul Antworten auf konkrete Problem-Situationen gibt, lese ich das immer mit großem Gewinn. Die Briefe sind vier Werten untergeordnet: Gleichwürdigkeit, Integrität, Authentizität und Verantwortung. Aber das empfinde ich als nebensächlich. Wie heißt es immer so schön: Die Wahrheit ist konkret. Hier würde ich sagen: Echte Hilfe ist konkret. 
Man erfährt mit vor Schreck geweiteten Augen, in welchem Schlamassel eine Familie steckt (ist gleichtzeitig schwer erleichtert, solche Probleme nicht zu haben), nimmt einen Schluck Kaffee und liest dann, was der gelassene Däne tun und sagen würde, um da wieder rauszukommen. 
Meistens rät er, in einen Dialog zu treten. Und da er damit etwas völlig anderes meint als das, was die meisten Eltern praktizieren, gibt er Formulierungshilfen an die Hand. 
"Soll der Dialog gelingen, braucht es absolute Ehrlichkeit und den Willen beider Eltern, die Verantwortung für die Vergangenheit zu übernehmen. Das könnte sich beispielsweise so anhören: 'Seit deine Schwester geboren wurde, waren wir oft unzufrieden mit deinem Verhalten. Erst jetzt sehen wir, dass wir es waren, die dich damals im Stich gelassen haben. Das tut uns sehr leid….."
Wie in allen Juul-Büchern, die ich bisher gelesen habe, kann man sich auch in diesem vollsaugen mit einem Grundgefühl von Respekt für das einzelne Kind. So gestärkt, tritt man wieder vor seine eigenen Kinder und alles geht gleich viel besser.
  • Jesper Juul:
Wem gehören unsere Kinder? Dem Staat, den Eltern oder sich selbst?
Weinheim und Basel 2012
  • Jesper Juul:
Dein kompetentes Kind. Auf dem Weg zu einer neuen Wertgrundlage für die ganze Familie.
Reinbek bei Hamburg 2010
  • Jesper Juul:
Aus Erziehung wird Beziehung. Authentische Eltern – kompetente Kinder.
Freiburg im Breisgau 2010
  • Jesper Juul:
Pubertät. Wenn Erziehen nicht mehr geht. Gelassen durch stürmische Zeiten.
München 2010
  • Remo H. Largo:
Jugendjahre. Kinder durch die Pubertät begleiten.
München 2011
  • Remo H. Largo:
Lernen geht anders. Bildung und Erziehung vom Kind her denken.
Hamburg 2010
  • Jean Liedloff: 
Auf der Suche nach dem verlorenen Glück. Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit.
München 1993
  • Herbert Renz-Polster:
Kinder verstehen. Born tob e wild: Wie die Evolution unsere Kinder prägt.
München 2014
  • Hubertus von Schoenebeck:
Kinder der Morgenröte. Unterstützen statt erziehen.
Books on Demand GmbH, Norderstedt 2004

Mittwoch, 18. Februar 2015

Glückliche Familie Nr. 268: Neuer Blog-Auftritt!


Seit Wochen arbeite ich - mit fachlicher Unterstützung - daran, meinem Blog ein neues Outfit zu geben:
Puder wurde aufgelegt, um ein neues Foto zu machen, mit Begriffen herumgeschleudert wie "Backend" oder "Bookmarks", ich habe das Kochen vernachlässigt, dafür die Suchmaschinen optimiert, wir haben neue Titel diskutiert und von meiner Großnichte, ihres Zeichens Juristin, auf ihre Verwendbarkeit prüfen lassen. Schließlich sind wir wieder bei "Wer-ist-eigentlich-dran-mit-Katzenklo?" gelandet (das ist so abstrus, da kommt sonst niemand drauf), haben es aber grundrenoviert und ihm einen neuen Standort gegeben.

Heute Mittag ging der neue Auftritt online, da fragt mich der Kronprinz (17): "Warum hast du das alles noch mal gemacht?"

Ich hoffe, die Frage beantwortet sich von selbst, wenn ihr mir gleich dort hin folgt.

Leider hat es technisch noch nicht geklappt, dass ihr automatisch an den neuen Katzenklo-Standort weiter geleitet werdet (wir arbeiten daran). Aber vielleicht mögt ihr euch einfach ein neues Lese-Zeichen einrichten.

Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn ihr mir folgen würdet, und hoffe, euch damit keine Umstände zu machen.

Immer fröhlich hier entlang.

Eure Uta


Samstag, 7. Februar 2015

Glückliche Familie Nr. 267: Die Kakao-mit-Sahne-Strategie


Ich bin jemand, der gerne betüdelt, halte seit Jahren mühsam mein Helfersyndrom unter Kontrolle und stehe ständig in der Gefahr, meine Mitmenschen einem Zwangs-Beglückungs-Programm zu unterziehen.

Bei der Kälte vielleicht eine Wärmflasche?

So ein langer Schultag! Wer will alles einen heißen Kakao mit Schlagsahne und Schoko-Streuseln?

Eine Dose Studentenfutter für die Klassenarbeit?

Ein Apfel, blank poliert, für den schwer arbeitenden Soßenkönig?

Zink-Tabletten für das Immun-System der Nachbarin?

Marmeladen-Brote für den Elektriker?

Neulich beim Einkauf betrat eine alte Dame die Holzterrasse eines Restaurants, rutschte aus und landete direkt in meinen Armen. Wir hielten uns noch einen Moment an den Unterarmen umfasst und strahlten uns an. So ein glücklicher Moment. Aber dann sah ich im Augenwinkel, wie mein Mann und die Prinzessin die Augen verdrehten und Angst hatten, ich wollte unserer neuen Oma die Einkäufe bis Poppenbüttel tragen.

Bei den Müttern in meinem Umfeld ist Doro für mich das größte Muttertier. Man kann aus anderer Quelle wissen, dass einer von ihren zwei Jungs wieder was angestellt hat, trotzdem spricht sie mit einer Zärtlichkeit von ihnen, dass man sofort auf ihren Schoß möchte. Außerdem rettet sie kleine Katzen und füttert mit Pinzette und Pipette alles, was aus dem Nest gefallen ist.

Wenn man so gerne bemuttert, besteht die Gefahr, dass die Kinder dem Leben später nicht gewachsen sind, weil man ihnen immer alles abgenommen hat. Habe ich nicht neulich selbst geschrieben: Helfen kann hilfsbedürftig machen?

Diese Zweifel nährte ein Kapitel, das ich in dem Buch "4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen" von Jesper Juul las. Eine Mutter schildert darin, wie ihr erwachsener Sohn noch zu Hause wohnt, eine Ausbildung nach der anderen abbricht und computerspielsüchtig wurde. Dabei hätten sie und ihr Mann ihm so viel geholfen, ihm einen Platz auf der Unteroffiziersschule besorgt, für ihn Arzttermine vereinbart ...
"Einfach und brutal ausgedrückt", so Juul, "wurde er von der ewigen Liebe, Fürsorge, Unterstützung und Hilfsbereitschaft seiner Eltern erstickt."

Für uns Eltern ist das doch wirklich die Pest. Kümmert man sich zu wenig, ist es schlecht, kümmert man sich zu viel, ist es auch verkehrt. Da ist es am besten, man wendet sich der Fauna zu. Kleine Katzen werden nicht computersüchtig.

Das Kapitel aus dem Werte-Buch löste bei mir eine härtere Gangart aus. Nach dem Essen am Sonntagabend sagte ich den Kindern, dass sie jetzt den Abwasch machen müssten.
Sonst sind gelegentliches Ausräumen der Spülmaschine, Socken-Sortieren, Zimmer-Aufräumen, Katzenklo-Reinigen und Dusche-Putzen die einzigen Hilfen, die wir im Haushalt einfordern. Abwaschen gehört also nicht dazu. Wegen der härteren Gangart aber hielt ich das für angebracht. Kronprinz (17) und Prinzessin (14) meckerten und fingen an aufzuzählen, was sie alles arbeiten würden in ihrem Leben.
"Ihr wollt nicht, dass Papa und ich mal aufzählen, was wir alles machen." Ich schnaubte über die abgegessenen Teller. "Nein, das wollt ihr nicht."

Missmutig machten sie sich ans Werk. An dem Abend spielten wir noch Doppelkopf, aber die gegenseitigen Vorwürfe hatten die Stimmung getrübt.

Welche Schlüsse ziehe ich daraus?

  • So ein Strohfeuer "härtere Gangart" ist nicht das Wahre. Wenn ich eine Kursänderung möchte, müssen wir uns richtig zusammen setzen und das aushandeln. In etwa so: "Mir wird das gerade zuviel mit dem ganzen Haushalt. Wer kann welche Aufgabe noch übernehmen?"
  • Wenn ich meine Mütterlichkeit ausleben möchte, kann ich etwas machen, was ich die "Kakao-mit-Sahne"-Strategie nennen möchte. Man setzt punktuelle Highlihts und genießt sie zusammen.
  • Ich merke, dass es ein riesiger Unterschied ist, ob ich eine Arbeit übernehme, weil ich dem anderen nicht zutraue, dass er sie schafft (ganz schlecht), oder weil ich gerade so schön in Schwung bin und jemanden verwöhnen möchte ("Kakao-mit-Sahne"-Strategie). Manchmal muss man doch irgendwo hin mit seiner Lebensfreude und der Kinder-Verliebtheit. 

Am liebsten serviere ich Kakao auf dem oberen weißen Tablett, wenn es nicht gerade belegt ist :-)

  • Als Eltern sollte man sich bremsen bei den ureigenen Belangen der Kinder. Dazu zähle ich bei Jugendlichen die Hausaufgaben, Bewerbung um Praktikums- oder Studienplätze oder das Konfliktelösen im Freundeskreis. Bei diesen ureigenen Belangen kann ich beratend zur Seite stehen, wenn das gefragt ist, aber ich darf nicht das Ruder übernehmen. So nach dem Motto: "Sonst wird das sowieso nichts." 
  • Dieses Vertrauen lerne ich gerade beim Autofahren. Der Kronprinz hat seit 10 Tagen den Führerschein (!!!) und der Soßenkönig oder ich müssen im Auto sein (Kofferraum reicht auch), bis er im Herbst 18 wird. Wenn ich daneben sitze und die Fingernägel ins Polster grabe, denke ich immer an eine Szene aus dem "Pferdeflüsterer": Robert Redford alias Tom Booker lässt die halbwüchsige Grace an das Steuer seines Pick-ups. Und als das Auto kaum rollt, lehnt er sich in die Sitzecke und zieht sich den Cowboy-Hut für ein ungestörtes Nickerchen ins Gesicht. Das ist die Art Vertrauen, die Jugendliche brauchen. Nun haben wir hier nicht die Weiten Montanas, aber die Vorstellung von dem Vertrauens-Nickerchen hilft mir sehr.*
  • Mütterlichkeit hat ja nicht so den Coolness-Faktor. In der Ausprägung "Überbesorgtheit" kann es schnell spießig werden, aber die Kakao-mit-Sahne-und-bunten-Streuseln-Variante werde ich mir vom Zeitgeist nicht austreiben lassen. 
  • Ich darf als Mutter oder Vater der Mensch sein, der ich bin. Wenn ich sehr mütterlich bin, wunderbar, wenn meine Leidenschaften woanders liegen und ich viel an die Kinder deligiere, auch prima.

Immer fröhlich die Mütterlichkeit genießen.

Eure Uta


* Abgesehen davon, kann man sich mit dem Kronprinzen am Steuer wirklich sicher fühlen.

Freitag, 30. Januar 2015

Glückliche Familie Nr. 266: Kinder stark lassen


Oma rief an und sagte, sie hätte schwere Beklemmungen gespürt, als sie las, wir wollten Prinzessin ins Ausland schicken. "Nicht jetzt wird sie gehen", beschwichtigte ich sie, "vielleicht im Sommer 2016."

"Gerade Prinzessin", meinte Oma weiter, "die ist doch so anlehnungsbedürftig." Und ihr sei eingefallen, dass Prinzessin das mit dem Ausland vielleicht nur gesagt hätte, weil Prinzessin wohlmöglich Angst vor dem Zeugnis habe.

Anlehnungsbedürftig? Angst vor dem Zeugnis? Jetzt spürte ich auch Beklemmungen. Ich schrieb hier ein paar Zeilen. Das half aber nicht und ich löschte alles wieder.

Mittags ging mir auf, dass ich - angesteckt von Omas aufrichtiger Sorge - begonnen hatte, mein Kind als schwach anzusehen.

Fühlte sie sich vielleicht weniger begabt, weil der große Bruder schulisch gerade so eine Erfolgssträhne hat?

Ich begann, mich zu sorgen, hatte Mitleid bei der Vorstellung, sie könne sich weniger wertvoll fühlen.

Beim Hack-Anbraten für das Zeugnis-Essen stand ich unterm Dunst-Abzug und es war, als hätte der nicht nur die fettige Dämpfe abgesaugt, sondern auch meine blöden Gedanken.

Weg damit! Mitleid für Prinzessin? Das passt überhaupt nicht. Wir sprechen hier über die Person, die richtig wütend wurde, als meine Schwester ihr beim Tischtennis-Rundlauf im Sommer leichte Bälle zuspielte, damit sie ihren Rückstand aufholen konnte. "Das hat mich tierisch aufgeregt", sagte sie mir später, "ich will keine Punkte geschenkt haben, ich will das selber schaffen." Sie fauchte und gewann die nächste Runde.

Wir sprechen von der Person, die sich Schleife-Binden und Radfahren selber beigebracht hat.

*

Wenn Mütter mehrere Kinder haben, kann es passieren, dass sie eines als schwächer ansehen als das andere oder die anderen. Häufig bleiben sie diesem Kind gegenüber bis weit ins Erwachsenenalter hinein nachgiebiger als den Geschwistern, was dem vermeintlich schwachen Kind nicht gut tut, weil diese Art von Unterstützung aus Mitleid es mehr und mehr in eine Opferrolle bringt.

Helfen kann hilfsbedürftig machen.

Häufig steckt dahinter ein oft unbewusstes Bedürfnis der Mutter oder auch des Vaters, sich unentbehrlich zu machen - manchmal sogar ein Leben lang.

Tief beeindruckt hat mich die Geschichte des körperbehinderten Christian Lohr, die ich in dem Buch "Die Kraft der Ermutigung" von Jürg Frick gelesen habe. Lohr war 1962 ohne Arme und mit missgebildeten Beinen auf die Welt gekommen, weil seiner Mutter in der Schwangerschaft ein Medikament aus der Contergan-Gruppe verschrieben worden war. Trotz seiner Einschränkungen machte er Abitur, studierte Volkswirtschaft, wurde Redakteur bei einer Tageszeitung, engagiert sich politisch und pflegt seine Hobbys Schwimmen, Reisen und Lesen.

"Christian Lohr spürte, dass die Eltern ihn sehr ernst nahmen und die gleichen Anforderungen an ihn stellten wie an den Bruder - er sich aber auch nicht mehr Freiheiten herausnehmen durfte als der Bruder. Zudem waren seine Eltern nicht ängstlich darauf bedacht, ihm möglichst alle Gefahren aus dem Weg zu räumen." (Jürg Frick: Die Kraft der Ermutigung. Grundlagen und Beispiele zur Hilfe und Selbsthilfe. Bern 2007, Seite 153)

Das Beispiel des körperbehinderten Journalisten, bei dem die Eltern offenbar die Kraft hatten, sich nicht in Mitleid und Ängsten zu verlieren, bildet einen starken Kontrast zu immer mehr Eltern, die sich bei ihren völlig gesunden Kindern in größte Sorgen wegen ihrer Schulleistungen, ihrer Selbstbehauptung und beruflichen Chancen hinein steigern.

Vielleicht kommt ein Kind mit dem "System Schule" nicht so zurecht, glänzt aber in anderen Lebensbereichen.

Immer fröhlich vermeiden, eines seiner Kinder in die Schublade "schwach" zu stecken.

Eure Uta


PS1: Liebe Oma, ich weiß, dass du Prinzessin in keiner Weise als "schwach" siehst. Die Vorstellung, das jüngste Enkelkind allein im Ausland zu sehen, ist wohl einfach ungewohnt. Ich kann es mir ja auch noch nicht so richtig vorstellen.

PS2: Das Pixi-Buch "Thomas Schneeanzug" geht ins Allgäu. Herzliche Glückwünsche, Martina! Bitte maile mir deine Adresse, dann kann ich es losschicken.

Ich hatte übrigens eine falsche Erinnerung an die Geschichte. Am Ende steckt nicht die Mutter, sondern die Lehrerin in Thomas Schneeanzug.

Illustration von Michael Martchenko für das Pixi-Buch "Thomas Schneeanzug" von Robert Munsch (Text).

Mittwoch, 28. Januar 2015

Glückliche Familie Nr. 265: Lernen im Ausland


Wir waren mit Prinzessin (14) auf einem Info-Abend über Auslandsaufenthalte für Schüler. Auf der Heimfahrt im Auto habe ich sie noch einmal gefragt, warum sie ins Ausland gehen möchte.

"Ich finde das gut mit so einer festen Struktur im Internat, mit diesen gemeinsamen Zeiten zum Lernen. Meinetwegen darf man mir auch mit einem Löffel auf den Kopf hauen, wenn ich mich wieder ablenken lasse." -

"Hallo?"-

"Ja, zu Hause ist immer so viel Ablenkung." -

"Aber ich könnte dir auch eine feste Struktur bieten und ganz streng werden. Und Löffel haben wir auch." -

"Du? Tut mir leid, Mama, aber dich kann ich einfach nicht ernst nehmen." -

"Was?????"

 Fast verlor ich die Kontrolle über das Auto.

"Ich meine das nicht böse. Wir sind eine lustige Familie und das ist auch gut so. Aber vielleicht brauche ich mal was anderes."

Sehnsucht nach Struktur.





Michaela Schonhöft schreibt in ihrem Buch "Kindheiten. Wie kleine Menschen in anderen Ländern groß werden", dass Jugendliche in Japan einen durchgeplanten Tagesablauf haben:
"Japaner setzen neben der frühen Deeskalations-Erziehung auch auf Beschäftigungs-Therapie. ... Die Schulen bieten ein umfangreiches AG- und Clubprogramm und sorgen auch in den Ferien für Entertainment. Die Jugendlichen bewegen sich also in einem engen Rahmen, ohne dass die Eltern sich groß um Kontrolle kümmern müssen. Ganztagsschulen, Nachhilfe am Wochenende und Ferienkurse sind also vielleicht gar keine so schlechte Idee, um Teenager nicht zu sehr in Versuchung zu bringen, über die Stränge zu schlagen." (Schonhöft, Seite 323)

Ich bin dagegen, Kinder (besonders kleine Kinder) zu verplanen und ihre Nachmittage mit Kursen voll zu stopfen. Aber dass es manchen Jugendlichen Halt gibt, zusammen mit Gleichaltrigen eine klare Tagesstruktur mit einem Wechsel aus Pflichten und Freizeit zu erleben, kann ich mir gut vorstellen.

Wer mit Jugendlichen zu tun hat, jongliert mit diesen drei "Bällen".


Nähe - Freiheit - Struktur


Wir brauchen also ein Internat, das nicht nur Struktur bietet (gemeinsame Phasen des Lernens, klare Regeln, kein WLAN), sondern auch eins, das Nähe zu festen Bezugspersonen bietet. Man hört immer wieder, dass Lehrer in angelsächsischen Ländern einen persönlicheren Kontakt zu ihren Schülern pflegen. Das bestätigten auch Paulina und Johannes, zwei Schüler, die an dem Info-Abend über ihre Erfahrungen in Neuseeland und USA berichteten. "Mein Lehrer dort", erzählte Johannes von seiner Zeit in Idaho, "hat sich eher verhalten wie ein Freund als wie ein Lehrer."

"Sie haben immer wieder gefragt", so Paulina, "ob ich im Unterricht auch mitkomme oder ob ich noch Material oder Hilfe brauche."

Noten für mündliche Beteiligung gab es dort nicht. Johannes: "Im Zeugnis stand bei jedem  eine 1 für Anwesenheit."

Eine 1, einfach weil du da bist. Was ist das denn für eine schöne Idee?!

Johannes erzählte auch, dass jeder Lehrer an seiner Schule in Idaho ein eigenes Büro hat. Welch eine Wohltat für alle Beteiligten! So haben Schüler eine Anlaufstelle für ein persönliches Gespräch und ein Lehrer kann sich im Schultrubel mal zurückziehen, kann sein Material und seine Bücher sicher deponieren und die Freistunden zum Arbeiten nutzen. Wäre das nicht wunderbar, wenn es das auch in Deutschland gäbe?
(Ihr merkt schon, dass ich auf meinem Blog die wesentlichen Schulreformen anstoße: Yoga im Stundenplan und Rückzugsräume für Lehrer.)

Aber zurück zu den Plänen von Prinzessin.

Wenn wir im englisch-sprachigen Raum eine Schule finden mit einer klaren Struktur, einem starken Gemeinschaftsgefühl und Lehrern mit persönlichem Engagement für ihre Schüler, wären wir im nächsten Jahr bereit, Prinzessin ein paar Monate zu entbehren.

Immer fröhlich jonglieren mit Freiheit und Struktur und vor allem (das passiert leicht in der Pubertät) die Nähe* nicht vergessen.

Eure Uta


*zusammen essen, kochen, Film gucken, joggen, mit dem Hund gehen, backen, lange Auto fahren, ....

Samstag, 24. Januar 2015

Glückliche Familie Nr. 264: Die bockigen Erzieher


Eine Mutter schrieb mir, dass sie im neuen Kindergarten ihrer Tochter Situationen erleben würde, die ihr Unbehagen bereiten.

Ich komme in die Kita und höre in der oberen Etage ein Kind vor der Garderobe weinen.
Im Flur kommt mir eine Erzieherin entgegen und wendet sich dem Kind mit folgenden Worten zu: "Hast du jetzt endlich ausgebockt? Dann darfst du mit nach hinten kommen. Ansonsten bringe ich dich zu den Babys, denn die heulen und bocken auch so rum wie du.“


Nächste Situation: Mein Kind teilt der Erzieherin beim Tschüß-Sagen freudig mit, dass sie gleich zu ihrem Freund fährt. Daraufhin die Erzieherin: “Das heißt nicht 'will' , das heißt 'möchte'“. Ich sage, sie hat nur gesagt  "ich fahre", nicht "ich will fahren“. Auf meinen Einwand hin hat sich die Erzieherin bei meiner Tochter entschuldigt.
Als die Erzieherin weg war, sagt Lea zu mir: “Aber zu Hause darf ich doch noch willen Mama, oder?“

Nächste Situation:“Ich komme mittags, um meine Tochter abzuholen, als ein Junge (knapp drei Jahre alt) weinend in der  Garderobe sitzt. Ihm gegenüber eine Praktikantin, die ihm sagt, sie sei jetzt auch traurig, dass er so bockt und sich nicht auszieht“.
Als ich frage, was denn war, erzählt sie, der Kleine habe sich im Reißverschluss den Finger geklemmt, sei auch getröstet worden, solle jetzt aber, weil er es ja könne, seine Regenhose alleine ausziehen. Sie müsse ihn jetzt ja nicht behandeln wie ein Baby.
Ich weiß, dass ich meinen Kindern oft zuwenig zutraue und viel abnehme, aber in dieser Situation habe ich gesagt: "Ich glaube, er ist müde und braucht Nähe. Er möchte einfach, dass jemand ihm über diese Hürde hilft und ihm zum Trost die Hose auszieht."
Erst guckte sie mich komisch an, dann machte sie es aber tatsächlich und ein Strahlen ging über das Gesicht des Kindes. Er umarmte sie, schnappte sich seine Hausschuhe, zog sie an, flitzte zum Händewaschen ins Bad, um endlich mit seiner Gruppe essen zu können.
Leider kam in dem Moment, als die Praktikantin dem Jungen aus der Regenhose half, der Erzieher dieses Kindes vorbei und sagte:“Das glaube ich doch wohl nicht. Das kannst du allein. Ab morgen geht das aber wieder!“



  • Die Situationen, die Inga beschreibt, sind - jede für sich genommen - nicht dramatisch. Aber sie zeugen von einem durch Regeln erstarrtem, wenig liebevollem Verhalten den Kindern gegenüber. 
  • So etwas kann vorkommen. Und Erzieher haben auch mal einen schlechten Tag. Aber wenn die Grundatmosphäre dort so ist, würde ich erst der Erzieherin meines Kindes (1. Stufe) und dann der Kita-Leitung fröhlich freundlich, aber klar meine Eindrücke schildern. "Mich beunruhigt, dass .... Ich habe Frau Soundso auch schon darauf angesprochen. Da ich es jetzt mehrfach erlebt habe, möchte ich Ihnen das mal schildern ...".
  • Sicher haben diese Erzieher auch Gutes im Sinn. Sie haben vielleicht gelernt, dass man Kindern helfen soll, selbständig zu werden. Kinder im Kita-Alter haben aber sowieso den natürlichen Drang, möglichst viel alleine zu probieren. Man sollte ihnen nicht vorauseilend alles abnehmen. Aber man sollte sie auch nicht alleine lassen, wenn sie mit einer Situation überfordert sind. Und der natürliche Drang, alles alleine machen zu wollen, geht kaputt, wenn wir sie mit diesem Selbstständigkeits-Ding drangsalieren. 
  • Warum denn so ein Krampf? Wo bleibt die Intuition, wo das Gefühl für das Kind in diesem speziellen Moment?
  • Dann dieser Vorwurf, ein Kind sei bockig oder verhalte sich wie ein Baby. Das ist ein Hebel, der sehr wirksam ist. Ich erinnere mich sehr unangenehm daran, es selber auch gemacht zu haben, weil Kleinkinder das so trifft, besonders das mit den Babys. Sie wollen alles sein, Monster, Vampire, Superman, aber - um Himmels willen - keine Babys mehr. Es war Jesper Juul, in dessen Büchern mir das klar wurde. Er schreibt: 
"Wenn wir dem Kind die Schuld geben (daran, dass etwas nicht funktioniert, Anmerk. der Bloggerin), kränken wir seine persönliche Integrität und reduzieren seine Lebenstauglichkeit. Schuld und Scham sind die beiden selbstzerstörerischsten Gefühle, die wir kennen." (Jesper Juul: "4 Werte, die Kinder ein Leben lang tragen",  München 2014, S. 29) 
  • Ich kann als Erzieher sagen: "Alle ziehen ihre Jacken und Regenhosen aus und hängen sie an ihren Haken." Bei den Kindern, die das nicht schaffen oder es nicht machen, kann ich Hilfe anbieten. Bei Kindern, die einem grundsätzlich alles hinstrecken und immer Hilfe wollen, kann ich sagen: "Heute helfe ich dir, aber ich bin mir sicher, bald schaffst du das alleine." Wenn sich trotzdem an der Situation nichts ändert, kann ich sagen: "Es tut mir leid, ich muss den anderen Kindern im Gruppenraum helfen, den Tisch zu decken, ich habe keine Zeit, dir jeden Tag aus den Kleidern zu helfen. Komm einfach nach, wenn du soweit bist. Und wenn es gar nicht geht, sagst du noch einmal Bescheid." Ich kann bei mir und dem Funktionieren meiner Arbeit bleiben, ohne das Kind abzuwerten. 
  • Ein Kind, das sich gerade weh getan hat, möchte Nähe tanken, wie Inga es der Praktikantin zu verstehen gegeben hat. Es ist dann nicht der Moment, in dem es Aufgaben erfüllen oder Herausforderungen bestehen kann. Wie man gesehen hat, ging dann alles viel leichter, als die Praktikantin dem Jungen über die Hürde geholfen hat. Im Grunde war die Praktikantin bockig und die anderen Erzieher auch und die Kinder halten den Erwachsenen bloß einen Spiegel vor. 

Danke, liebe Inga, für deine Mail mit den Kita-Erlebnissen!

Bei Ingas Schilderungen fiel mir ein Pixi-Buch ein, das wir mal hatten. Es ist für mich das lustigste Pixi-Buch überhaupt. Es handelt davon, wie eine Mutter versucht, ihrem Kind einen Schneeanzug anzuziehen. Es entsteht ein fürchterlicher Kampf und am Ende steckt die Mutter in dem Schneeanzug. Herrlich. Ich habe im Netz noch ein Exemplar dieses Büchleins aufgetrieben und verlose es heute zum (jetzt alle ein Trommelwirbel) ... dritten Geburtstag meines Blogs.

Sorry, ich hätte gerne zehn davon verschenkt, aber es gab nur noch eins. 





Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, schreibe mir bitte bis Donnerstag, 29. Januar, 9 Uhr einen Kommentar mit einer Episode zum Selbständigwerden und einem Hinweis, ob ihr an der Verlosung teilnehmen möchtet. 

Immer fröhlich ohne Abwertung und Zwang Kinder selbstständig werden lassen.

Eure Uta 

Mittwoch, 21. Januar 2015

Glückliche Familie Nr.263: Fundstücke


Mir gefällt der Gedanke, dass wir alle gemeinsam durch die Zeit reisen. Diese Reise verstehe ich als wunderbare Möglichkeit, sich weiter zu entwickeln. Tag für Tag. Damit das voran geht, schreibe ich gelegentlich Erkenntnisse in mein Weiterentwicklungs-Buch. Es sind Fundstücke aus Zeitungen oder Büchern oder Worte von Freunden.




Da stehen so Sätze wie:


In vielen Lebensbereichen bin ich viel zu zurückhaltend und zeige mich zu wenig. Das sind vielleicht 70 Prozent Uta. 2015 ist Schluss damit. Und ich bin auch bereit, dafür das eine oder andere einzustecken.

*

Das schwache Ich lädt die anderen ein, es zu dominieren, und dann jammert es darüber, übervorteilt worden zu sein.

 *

Es ist der Zweifel an mir selber, der mir Einbrüche beschert in das grenzenlose Vertrauen in meine Kinder.



"Ich behandele die Heranwachsenden als Menschen, nicht als Kinder, nicht als Jugendliche, nicht als Pubertierende." (eine Trainerin der CoachingAcademie auf die Frage, warum sie so gut mit den Halbwüchsigen zurecht kommt)





*

Ich gebe auf, etwas über mich beweisen zu müssen. Mein Sein reicht völlig. Buddhisten sagen: "Es gibt nichts zu erreichen. Jetzt geh los."

*

Ich darf nicht so empfindlich auf Kritik reagieren. Ich übe, ohne Anerkennung von außen zu sein.

*

Was hilft mir, das Leben voll auszuschöpfen?
- nicht so um sich selber kreisen, nicht jedem Gefühl auf den Grund gehen müssen; man ist mal schlecht drauf, na und?
- mich immer wieder herausfordernden Situationen zu stellen: kleine Mutproben täglich erweitern die Möglichkeiten
- mich mit Schönheit umgeben, selber schön sein; ich mag das Blogger-Motto "Beauty is where you find it", mir gute Kleidung gönnen, Pflege, gutes Essen genießen, von schönen Dingen umgeben sein





*

Ich mag es nicht, wenn Leute Filme mit Happy-End oder Bücher, die lustig sind, für oberflächlich halten. Warum bloß sprechen wir der Fröhlichkeit ab, etwas mit der Realität zu tun zu haben, während wir Leiden gerne mit Tiefgang gleichsetzen? 

*

Unser Freund, Vater einer vierjährigen Tochter, hat diesen Artikel über ein junges deutsches Paar gelesen, die ihre Elternzeit in Asien verbringen. 
Dort wird geschildert, dass besonders die Burmesen so freundlich auf Kinder reagieren:
 „Ein gehobenes Restaurant in Mandaly. Draußen knattern Mopeds über die staubigen Straßen, ein paar Fahrradrikschas zockeln hinterdrein. Wir bestellen Salat aus fermentierten Teeblättern, Melonensaft, man reicht uns Palmzuckerstückchen zum Tee. Tom haut den Kellner mit einer leeren Plastikflasche. Ich zucke zusammen. Wie war das noch? Nicht schimpfen! Die hübsche Kollegin des Kellners lacht hell auf, nimmt Tom die Flasche ab und schlägt ihrerseits nach dem jungen Mann. Kinder dürfen Kinder sein. Erwachsene offenbar auch.“
Nachdem unser Freund diesen Artikel am Frühstückstisch gelesen hat, sagte er: "Ich bin ein Burmese." 






*


Ich mag, dass der Chefredakteur von "Titanic", Tim Wolff, sich nicht mitreißen lässt von der kollektiven Angst und Betroffenheit über die Bluttaten in Paris, sondern im Interview auf die Frage, was mögliche Reaktionen eines Satire-Magazins auf diese Morde sein könnten, sagt: 
"Ich würde eher die Parole ausgeben, terrorfeindliche Witze zu machen, weil - wenn man sich jetzt hinstellt und sagt, jetzt müssen wir ganz viel Mohammed-Karikaturen machen, beleidigt man auch sehr viele Menschen, die Satiriker nicht töten wollen." (hier zu dem ganzen Interview von Sven Lorig im Nachtmagazin der ARD mit Tim Wolff, das mich sehr beeindruckt hat)


*

"Ich würde von einem Wechsel der Religion abraten, der ist für die meisten viel zu schwierig ... Bleibt doch in der Tradition eures Landes verhaftet. Zu euch Deutschen passt das Christentum, zu uns Tibetern der Buddhismus. Religion muss man ernst nehmen, die kann man nicht wie eine Mode wechseln."  (der Dalai Lama anlässlich seines Besuches im August 2014, zitiert im Hamburger Abendblatt vom 27.8.2014) 





*

"Mir gefällt der Gedanke, dass wir die Toten auch dadurch ehren können, dass wir froh an sie denken. Warum müssen wir traurig sein, wenn wir uns an sie erinnern?" (meine Freundin, ich fürchte nicht ganz wörtlich)

*


Der Ausdruck, dass wir alle gemeinsam durch die Zeit reisen, stammt aus dem Film "Alles eine Frage der Zeit" von Richard Curtis (Autor von "Tatsächlich ...Liebe", "Notting Hill", "Vier Hochzeiten und ein Todesfall"). "Alles eine Frage der Zeit" handelt von Tim, der von den Männern seiner Familie die Fähigkeit geerbt hat, in die Zeit zurückzureisen. Tim nutzt diese Fähigkeit, um Schlüsselszenen in seinem Leben noch einmal zu erfahren und sich dort liebevoller, entschiedener und leidentschaftlicher zu verhalten. Am Ende merkt er, dass er den Zeit-Reisen-Hokuspokus nicht mehr braucht und von nun an jeden Tag so angeht wie auf seinen Vergangenheits-Trips. Ich liebe diesen Film. Er ist eine große Liebeserklärung an die Idee "Familie", voller Wärme und Humor.

*

Sich immer fröhlich weiter entwickeln.

Eure Uta