Montag, 31. März 2014

Glückliche Familie Nr. 209: Eigenliebe der würdevollen Art


Als Prinzessin (13) am Wochenende zur Konfirmanden-Freizeit aufbrach, trug sie ein Shirt mit dieser Aufschrift.




Ich musste grinsen und war gespannt, ob der Pfarrer sie auf dieses Motto ansprechen würde.

Ich habe kein Problem damit. Im Gegenteil: nur jemand, der sich selber lieben kann, kann auch andere aufrichtig lieben. Wenn bei einem selber der Speicher leer ist, ist da nichts mit Überfließen, sich Verströmen, Überschwappen. Wenn man sozial handelt, weil andere, die Gesellschaft, die Kirche oder wer auch immer das von einem erwartet, überklebt man die innere Leere mit einem warm-bunten Etikett. Man holt sich die Anerkennung anderer, um einen Mangel bei sich selber auszugleichen. Und obwohl man vordergründig etwas für andere tut, benutzt man sie letztlich, um sich selbst besser zu fühlen.

Also ist "Love yourself first" doch ein gutes Motto für ein anderes Leben, oder?

Tom Hodgkinson empfiehlt vor allen Müttern eine gesunde Selbstliebe:

"Die beste Eigenschaft, die eine Mutter ihren Kindern bieten kann, ist ihr eigenes Glück, ihre Zufriedenheit, ihr Wohlbefinden ... Und damit meine ich nicht, dass sie eitel und selbstsüchtig nur auf ihr eigenes Vergnügen ausgerichtet sein soll. Ich meine das, was Rousseau amour-propre nennt, Eigenliebe von der würdevollen Art, und nicht amour de soi-même, also Eigensucht." (Tom Hodgkinson: Leitfaden für faule Eltern, Reinbek bei Hamburg 2011, Seite 55)

"Eigenliebe von der würdevollen Art" - das gefällt mir und das geht mir zuweilen flöten. Und weil ich weiß, dass das auch schlecht ist für meine Beziehung zu meinem Mann und für meine Kinder (da kriegt mich der Altruismus dann wieder) werde ich aktiv im Sinne von "Love yourself first".

Man kann nämlich etwas tun. Es ist kein "man hat es oder man hat es nicht" und dann resignatives Schulterzucken und ausgiebiges Jammern.

Was zum Beispiel hilft, ist, so zu tun als ob. Also so zu tun, als ob man von einer tiefen Liebe zu sich selbst erfüllt sei. Das Interessante ist, dass bei dem "So-zu-tun-als-ob" der erwünschte Zustand hinterher stolpert und sich nach und nach tatsächlich einstellt.

Beispiele:

Ich habe eigentlich keine Lust, mich nach dem Duschen mit Bodylotion einzucremen, tue es aber trotzdem, genieße den Duft, fühle mich schöner, Selbstliebe-Pegel steigt.

In unserer Straße sehe ich die alte Dame wieder, die am Rollator spazieren geht. Immer wenn ich sie sehe, ist sie dezent geschminkt und trägt einen aparten Hut. Wir können davon ausgehen, dass sie nicht zu einem Vorstellungsgespräch rollert. Sie macht es für sich. Als Ausdruck ihrer Würde.
Am anderen Morgen kommt mir diese alte Dame in den Sinn. Statt in die Ach-so-bequem-Jeans zu schlüpfen, wähle ich den Blumenrock, bekomme plötzlich Spaß, das neue Tuch dazu zu kombinieren, gehe automatisch ein bisschen aufrechter aus dem Haus, Selbstliebe-Pegel steigt.



Im Haus und beim Schreiben nerven mich Klunker am Handgelenk oder dicke Ringer am Finger, aber in der Öffentlichkeit sind sie einfach ein Statement. Deshalb habe ich ein Körbchen mit Armreifen und Ringen gleich neben den Schlüsselkorb an die Haustür gestellt. Handtasche schnappen, Autoschlüssel, Klunker und sich draußen besser fühlen, Selbstliebe-Pegel steigt.




Mich treibt der Hunger vom Schreibtisch in die Küche. Dort bin ich allein, weil die Kinder heute über Mittag in der Schule sind. Obwohl ich keine Lust habe, nur für mich zu kochen, schneide ich Gemüse und mache mir eine leckere Suppe, zum Beispiel diese hier. Ich setze mich mit Blick in den Garten an den Tisch und genieße jeden Löffel, Selbstliebe-Pegel steigt.


Nein, ich koche nicht mit Tulpen, aber die Gemüsesuppe war schon aufgegessen, deshalb musste ich euch diese unglaublichen Tulpen zeigen, die ich am Wochenende ins Beet gesetzt habe. 


Immer fröhlich sich auf würdevolle Art selber lieben

Eure

Uta

Mittwoch, 26. März 2014

Glückliche Familie Nr. 208: Das Quieken bestrafen?



Mich hat wieder eine Frage erreicht und Britta hat mir erlaubt, unseren Austausch zu posten. 


Liebe Uta,

ich bin Mama von zwei Kindern (Oskar: 27 Monate, Lisann: 9 Wochen) und habe eine Frage an dich.
Mein Sohn kann für sein Alter sehr gut sprechen, aber was er auch gut kann, ist in den höchsten Tönen quieken, wenn ihm etwas nicht passt. Das ist so laut, dass schon einmal der Nachbar geklingelt hat. Er macht das nicht erst, seit seine Schwester da ist, sondern auch schon vorher. Er quiekt ohne ersichtlichen Grund. Dieses Quieken geht ganz schön auf die Nerven. Seit einiger Zeit bringen wir ihn in sein Zimmer und sagen, dass er dort quieken darf (denn er muss ja irgendwohin mit seinem Gefühl). Aber mir gefällt diese Lösung, die wir uns von Freunden abgeguckt haben, gar nicht, denn es wirkt für mich eher wie eine Strafe.
Meine Frage ist nun, wie reagiert man kompetent darauf?


Liebe Britta,

wie wäre es, wenn du Tagebuch führen und mal aufschreiben würdest, in welchen Situationen er das macht? Wie ist sein Gesichtsausdruck dabei? Hat er Spaß oder ist das ein verzweifeltes Quieken? Macht er das für sich selber (oh,toll, was ich für Geräusche machen kann!) oder geht es ihm um eure Reaktion? Wie reagiert er, wenn ihr gar nicht reagiert (ich weiß, das ist viel verlangt, weil Quieken wirklich Ohren-Folter ist). Vielleicht kannst du das beobachten und mir noch einmal schreiben. 


Liebe Uta

danke für deine schnelle Antwort. Ich habe heute angefangen, das Tagebuch zu schreiben, habe aber auch am Wochenende schon einmal beobachtet, wann und wie Oskar das macht. Wir haben versucht, den ganzen Samstag nicht zu reagieren, weil er oft in Situationen quiekte, wo er einfach seinen Willen nicht bekam. Er quiekte dann weiter, aber irgendwann war Ruhe.

Gestern waren wir wandern. Als sich der Weg gabelte, wollte Oskar einen anderen Weg gehen als wir. Wir dachten uns "warum eigentlich nicht" und gingen den Weg, der aber nach wenigen Metern endete (das wussten wir nicht). Also haben wir Oskar das erklärt und er ging problemlos mit uns zurück. Aber auf dem ursprünglichen Weg angekommen, quiekte er los. Und das war nun ein verzweifeltes Quieken. Wir wussten aber nicht weshalb.

Heute morgen quiekte er schon viermal, dabei ist es erst 10:30 Uhr. Zweimal waren es Situationen, in denen ich mit seiner Schwester zu tun hatte (stillen und sie beruhigen). Ich denke, da will er Aufmerksamkeit, er ist schließlich auch erst zwei Jahre alt. Einmal quiekte er, um meine Reaktion zu testen am Frühstückstisch, da habe ich auch gar nicht reagiert. Das letzte Mal quiekte er, weil ich ihm verbot, gegen den Laptop zu treten, der noch auf dem Sofa stand. Ich erklärte ihm, dass er kaputt ginge und wir nicht mehr mit der Oma skypen könnten. Er trat nochmals dagegen und ich nahm den Laptop weg. Da kam das Quieken. Ich bin leider laut geworden und habe sehr geschimpft. Ich fühle mich nach dem Schimpfen immer so schlecht. Ich weiß grad einfach nicht weiter. Oder besser wir wissen nicht weiter.

Oft erlebt Oskar uns wegen des Quiekens schimpfend und wütend. Ich habe Angst, dass er später irgendetwas davon zurück behält. Ich will nicht, dass er mal eine Therapie machen muss, weil seine Eltern nicht mit dem Quieken klar kamen.
Im Übrigen sagt er häufig "Mama, ich höre jetzt damit auf", um nahezu direkt hinten dran zu hängen "Mama, ich hör jetzt damit doch nicht auf".

Das klingt jetzt alles so negativ. Oskar ist ein ganz lieber und wunderbarer Junge. Einzig das Quieken nervt. Wir sagen ihm auch täglich, dass wir ihn lieben. So wie er ist.

Puh, das war jetzt viel. Ich danke dir sehr.
Herzliche Grüße

Britta

 
Kronprinz (in Oskars Alter) konnte auch sehr laut sein.


Liebe Britta,

ich lese heraus, dass du sehr hin und her gerissen bist und Angst hast, mit Oskar etwas falsch zu machen. Das finde ich sehr rührend, aber für Oskar ist deine Reaktion nicht Fisch und nicht Fleisch. Deshalb hier meine Ideen:
  • Nimm eine klare Haltung ein! Das Quieken muss aufhören, basta!
  • Höre auf, dich dabei schlecht zu fühlen.
  • Du kannst sagen: "Oskar, das Quieken hört sofort auf, stopp!"
  • Wenn er weiter macht, Oskar möglichst beiläufig in sein Zimmer bringen,
  • aber innehalten, sobald das Geräusch aufhört: „Ach, das Quieken ist weg, dann kannst du ja doch bei uns bleiben.“ Alles andere wäre tatsächlich eine Strafe und kontraproduktiv.
  • Wichtig ist, dass er mit dem Quieken so wenig Aufmerksamkeit wie möglich erreicht.
  • Dafür bekommt er gezielt Aufmerksamkeit, wenn er nicht quiekt (kuscheln, kitzeln, auf den Schoß nehmen, an die Hand nehmen, zusammen etwas angucken ...)

Das durchzuziehen, wird eine Zeit lang sehr anstrengend sein, zumal du dich ja auch noch um die Kleine kümmern musst. Sieh zu, dass dich irgendjemand entlastet, du mal schlafen, in die Sauna, mit einer Freundin einen Kaffee trinken kannst. Achte gut auf dich. 

Außerdem braucht Oskar exklusive Zeit mit dir. Gibt es eine Oma oder Nachbarin, die mal mit der Kleinen spazieren gehen kann, während du dir eine schöne Zeit nur mit Oskar machst?
Das muss keine große Sache sein. Man kann ja nicht jede Woche in den Zirkus gehen. Auch hier eher beiläufig. Viel Körperkontakt, auf dem Schoß ein Buch angucken, ihn bei der Arbeit einbeziehen und sagen, wie froh man ist, dass er schon helfen kann.
Für die Person, die am meisten Zeit mit Oskar verbringt, ist eine Haltung wichtig, die Ausdruck in folgenden Sätzen findet:

„Für uns beide ist es ganz schön anstrengend mit einem so kleinen Wurm, oder?“

„Wie froh bin ich, dass du schon laufen (reden, hüpfen, alleine spielen, Türme bauen, helfen ...) kannst.“

„Wir beide haben heute aber wirklich viel Arbeit.“

Oskar wird dieses Gefühl der Grundsolidarität mit Mama (oder Papa) sehr gut tun.

Aber nochmal zum Quieken:
Wenn du dich sehr ärgerst und mit den Nerven fertig bist, ist es wichtig, dass du Oskar gegenüber Ich-Botschaften verwendest: "Ich halte das nicht aus." - "Davon bekomme ich schlimme Ohrenschmerzen."  "Das Quieken macht mich ganz aggressiv." 
Ihr könnt mit dem Fuß aufstampfen und brüllen: "Ich halte das nicht mehr aus!!!" Das wird Oskar nicht schaden. Ihr solltet ihn nur nicht niedermachen mit verletzenden Du-Botschaften wie "du gehst mir so auf die Nerven", "du bist ein böser Junge, wenn du quiekst", aber das brauche ich nicht zu schreiben. Das machst du sicher nicht.

Die ambivalente Haltung, die ihr jetzt zeigt, ist schlechter für Oskar als das Schimpfen. Er merkt, dass seine Eltern herumeiern, und wird euch so lange mit dem Quieken provozieren, bis ihr eine klare Haltung einnehmt. 
Ihr seid Menschen aus Fleisch und Blut und jeden Menschen bringen hochfrequente Töne an den Rand des Wahnsinns. Oskar will wissen, wer ihr seid. Ihr solltet nicht die Rolle der immer sanften Eltern spielen, die mal für sein Quieken eine psychologische Entschuldigung finden, aber dann nicht mehr können, ausrasten und ihn runterputzen.

Der dänische Familientherapeut Jesper Juul vertritt die Theorie, dass Kinder mit ihrem Verhalten ihren Eltern immer eine gut gemeinte Botschaft senden wollen. Unbewusst natürlich. 

Mein Eindruck ist, dass Oskar sich erstens mit dem Quieken Aufmerksamkeit holen will und zweitens euch dazu bringen möchte, Position zu beziehen und ihm gegenüber die Führung in der Familie zu übernehmen. 

Du schreibst mehrfach, dass du Oskar dies oder jenes erklärt hast. Kindern alles zu erklären und sie damit zur Einsicht zu bringen, war lange Zeit populär, ist aber nicht das, was Kinder - besonders in Oskars Alter - brauchen. Einen Zweijährigen überfordern und verunsichern die Erklärungen der Erwachsenen. Er muss nicht verstehen, warum man diesen oder jenen Weg im Wald geht. Oskar braucht die Sicherheit, dass Mama und Papa wissen, wo es lang geht. Fertig. Mit dieser Sicherheit kann er friedlich den Wald erkunden, auf umgefallene Baumstämme krabbeln, Zapfen sammeln ...

Und dass er gegen den Laptop tritt, willst du nicht. Fertig. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Du bist der Chef. Und Oskar will einen Chef. 

In ein oder zwei Jahren kommt das Alter der vielen Fragen. Und wenn er etwas wissen will, kannst du es ihm erklären, aber nicht ungefragt und nicht als Mittel der Durchsetzung. 

War das jetzt konfus? Ich will es noch einmal bündeln:

  • klares Stopp für das Quieken, ihn ohne viel Aufhebens in sein Zimmer führen oder sich selbst entfernen, aber wirklich nur so lange das Quieken anhält, nicht als Strafe
  • zwischendurch Zeit exklusiv mit ihm verbringen, viel Körperkontakt
  • Bündnis schmieden: Mama (Papa) und ihr (sein) großer Helfer Oskar bei der Arbeit mit dem Baby und im Haushalt
  • klare Führung; lieber handeln, statt viele Worte zu machen; lieber bestimmen und Sicherheit geben, statt mit Erklärungen zu verunsichern 


Auf jeden Fall wünsche ich dir, dass du nicht zu schnell denkst, irgendetwas falsch zu machen. Die Phase mit zwei so kleinen Kindern ist einfach mega-anstrengend. Und dass du dir so viele Gedanken machst, darin steckt schon so viel Liebe ...

Ganz herzliche Grüße

Uta 

PS: Vielleicht magst du mir in ein paar Wochen eine Rückmeldung geben, ob es geholfen hat. Das würde mich sehr freuen. 


Montag, 24. März 2014

Glückliche Familie Nr. 207: Die Ziehung der faulen Eltern


Wir haben ein turbulentes Wochenende hinter uns und kommen deshalb gerade schwer in die Gänge.





Die Los-Ziehung hat deshalb erst heute morgen statt gefunden. 

Ich gebe hiermit feierlich bekannt, dass der "Leitfaden für faule Eltern" von Tom Hodgkinson an


Patricia

vom Blog "Boumbelle" geht. 

Herzlichen Glückwunsch, liebe Patricia!

Bitte sende mir per Mail deine Anschrift, damit das faule Leben für dich zügig beginnen kann.

Immer fröhlich Geduld mit den Bloggern haben!

Eure Uta 



Dienstag, 18. März 2014

Glückliche Familie Nr. 206: Wäsche-Biathlon und Verlosung


Gestern Abend haben wir Socken-Memory gespielt. Für mich das Spiel des Jahres 2014.
Gleich nach dem Abendessen, bevor wieder alle in ihre Zimmer fliehen konnten und für Mutter schwer greifbar sind, habe ich die ganze Wanne mit gewaschenen Socken auf den großen Esszimmer-Tisch gekippt. "Auf die Plätze fertig los." Jeder musste aus dem großen blau-grau-schwarzen Berg seine Strümpfe finden, zusammenrollen und in den Korb mit Fertig-Wäsche pfeffern. Keine zehn Minuten haben wir gebraucht und alle Strümpfe waren sortiert.
Das nächste Mal werde ich die Körbe mit der Fertig-Wäsche in drei Meter Entfernung an die Wand stellen. Dann muss jeder von seinem Platz am Tisch mit den Socken-Knollen in die Körbe zielen. Für jede Knolle, die daneben landet, muss - als Strafrunde - ein Teller in die Spülmaschine geräumt werden.




Ich sehe schon, mit unserem Wäsche-Biathlon werden wir dem echten Biathlon den Rang ablaufen. Der Soßenkönig ist unschlagbar in Socken-Schießen, stehend. Und Prinzessin (13) holt jeden Rückstand in den Strafrunden an der Spülmaschine wieder rein. In ein paar Jahren sind wir olympisch.

Auf Socken-Memory und Wäsche-Biathlon bin ich gekommen, nachdem ich in "Leitfaden für faule Eltern" bei Tom Hodgkinson gelesen habe. Hodgkinson hat vor allem ein Ziel: er will das Leben genießen, das Leben überhaupt und vor allem das Leben mit seinen drei Kindern.

Um das erreichen - so Hodgkinson - müsse man die Kinderarbeit wieder einführen. Nicht die schlimme Ausbeutung in der Fabrik, sondern das gemeinsame Arbeiten zu Hause. Abwaschen und zusammen singen, schon die Kleinsten die Banane zum Schneiden geben und sie vieles einfach alleine machen lassen. So bleiben Hodgkinson und seine Frau zum Beispiel am Wochenende gerne bis mittags im Bett liegen. Das tut ihnen gut und der Nachwuchs erhält die Chance, selber Frühstück zu machen oder den Eltern einen furchtbaren Tee ans Bett zu bringen.

Kleine Kinder lieben Arbeit. Nichts tun sie lieber als Geschirr einzuschäumen, in Beeten zu wühlen oder mit dem schwarzen Kamin-Handfeger das weiße Sofa abzustauben. Aber wenn sie jung sind, ersticken wir diese Arbeitsfreude im Keim, sagen, dass sie noch zu klein sind und das alles noch nicht können. Wir nehmen ihnen den Hammer aus der Hand, scheuchen sie weg von der neuen Design-Saftpresse und schimpfen, wenn sie die Fenster mit dem Gartenschlauch abspritzen.
In unserem perfektionistischen Kitchen-Aid-Haushalt haben kleine Arbeits-Pioniere es schwer.

Aber wenn sie sich damit abgefunden haben, dass sie von all diesen Erwachsenen-Dingen lieber die Finger lassen, ändert sich plötzlich alles. Auf einmal meinen die Eltern, es sei höchste Zeit, dass sie ihren Hintern hochkriegen und im Haushalt mithelfen. "Ist ja schließlich kein Drei-Sterne-Hotel hier!" Und schon gibt es Gemecker und schlechte Stimmung bei jedem Tischabräumen, Streit um jeden Müllbeutel, der in die Tonne getragen werden soll.

Tom Hodgkinson und ich, wir finden das ganz furchtbar. So bringen wir unseren Kindern bei, dass Arbeit etwas Schreckliches ist.

Hodgkinson schreibt:
"... es liegt in Ihrer Verantwortung, auch selbst Spaß an Ihrer Arbeit zu haben, weil Ihre Kinder ansonsten mit der Vorstellung aufwachsen, dass Arbeit nichts anderes sei als eine notwendige Bürde. Die kleinen Ohren hören jeden winzigen Seufzer, der Ihnen entfleucht.  'Daddy hat eine Arbeit, die er hasst, damit er dir nutzloses Zeug kaufen kann, mit dem du deine Zeit vergeudest, bis der Tag kommt, an dem du selbst einer Arbeit nachgehen wirst, die du hasst, damit du die Rechnungen begleichen und die Hypothek abzahlen kannst.'"
Ich habe schon vor längerer Zeit über meinen Arbeits-Ethos nachgedacht und beschlossen, mehr Freude in alltägliche Verrichtungen zu bringen. Und vor allem diese Freude auch auf meine Kinder überspringen zu lassen.

Uta zu Kronprinz (16):

"Guck mal: so schlimm sieht diese Küche jetzt aus. Ich schaue es mir an, mache innerlich ein Foto und begebe mich voller Elan ans Werk. Nach 20 Minuten fröhlichen Arbeitens bin ich fertig, mache wieder innerlich ein Foto und freue mich über den Vorher-Nacher-Effekt. Und das alles war eigentlich ein richtiges Vergnügen. So musst du das auch mit deinem Zimmer machen."

Kronprinz zu Uta: "Ja, das mag sein. Aber wenn dir das Aufräumen eine solche Freude bereitet, dann möchte ich dir diese Freude nicht nehmen."
(Und jetzt bräuchten wir ein Vorher-Nachher-Foto von Utas Gesicht.)

Ja, es läuft nicht immer alles rund mit meinen Methoden und denen vom faulen Tom. Aber wir haben vergnügliche Diskussionen mit unserer Brut, werfen uns mit Socken ab, mal platzt uns auch der Kragen und wir möchten alles hinschmeißen, aber wir haben im Großen und Ganzen eine richtig gute Zeit mit unseren Kindern.

Dazu braucht man:

  • die Gelassenheit, auch schon die Kleinsten vieles selber machen zu lassen
  • die Zuversicht, dass schon alles gut gehen wird (unsere Kinder haben zeitig mit Messern und Scheren gearbeitet, wir waren deshalb nur einmal in der Klinik und konnten den Finger retten)
  • selber das Ziel, etwas mit Freude zu tun und aufzuhören, wenn die Freude aufhört (ich bügle nie sklavisch den ganzen Korb leer)
  • den Vorsatz, auch mal eine faule Mutter/ein fauler Vater zu sein und Dinge einfach unerledigt zu lassen, so dass die Brut gezwungen ist, es selber zu tun ("Könnt ihr bitte die Küche machen/ die Wäsche aufhängen, ich komme sonst zu spät zum Tanzen" und dann einfach verschwinden.)  
  • die Großzügigkeit, einen großen Teil der Arbeit zu machen und nicht zu zetern über jeden Teller, der irgendwo stehen geblieben ist
  • die Einsicht, dass gerade bei Mithilfe im Haushalt eine Durchsetzungsquote von - sagen wir - 80 Prozent schon viel ist
  • den Langmut, darauf zu warten, dass Eigeninitiative entsteht (geht nur, wenn man auch mal was liegen lässt) 
  • den Blick für diese Eigeninitiative und die Anerkennung dafür  
  • Spielideen rund um Arbeit (Socken-Memory, Wäsche-Biathlon, Wettrennen "Wer hat zuerst alle Legos in die Kiste geräumt?", "Wer schafft es, in 10 Minuten im Bett zu sein?" ...)
  • Humor

Der "Leitfaden für faule Eltern" hat mir soviel Schwung gegeben, dass ich etwas davon an euch weitergeben möchte und ein Exemplar des Buches verlose. Bitte schreibt mir, welche Arbeiten eure Kinder schon übernehmen, gerne auch lustige, kleine Geschichten von misslungener Haushaltshilfe oder eine Idee, wie gemeinsame Hausarbeit Spaß machen kann. 

Einsende-Schluss ist am kommenden Samstag, 22. März, um 24 Uhr.

Immer fröhlich das Leben und die Arbeit mit den Kindern genießen

Eure Uta

Freitag, 14. März 2014

Glückliche Familie Nr. 205: Das Entgleiten


Draußen schönster Sonnenschein, Erdgeruch und Meisen-Flugschau.
Drinnen ein Jugendzimmer, abgedunkelt, sockenmuffig. Das einzige Licht der Bildschirm-Schein im Gesicht des eigenen Kindes.

Einschreiten und zusammen ausschreiten im Botanischen Garten?

Mutters Zimmerservice bieten mit Apfelschnitz, Vollkornknäcke und Wetterbericht?

Den Staubsauger vorschieben, Schneise schlagen durch Collegeblocks, Nagellackfläschchen und "Beauty&Beast"Shirts? Das Fenster kippen, Luft schnappen und mit dem "Immer-schön-fröhlich"-Gesicht rufen: "Es ist so herrrrrrrrrlich draußen!"?

Vergebens.

Gewalt wäre nötig, Steckerziehen, Taschengeld-Diäten ... aber solche Methoden sind unserer unwürdig.

Eine kleine Traurigkeit kommt auf, die Traurigkeit, dass einem das eigene Kind entgleitet, lieber mit Vampir-Schinken seine Zeit verbringt als mit uns. Man hört es am Telefon "Ich dich auch" sagen und weiß, dass am anderen Ende der Leitung eine Freundin ein "Ich-liebe-dich" geseufzt hat - dabei ist das nicht einmal die beste Freundin.

(Mancher mag dieses Love-you-Gesäusel oberflächlich finden, aber für Teenager ist das ein Trost, wenn die Gefühle mal wieder Achterbahn fahren. Und ich sage mir, es gibt schlimmere Inflationen als die von Liebesschwüren.)

Ja, dass einem das eigene Kind entgleitet. Dem ist dieser Post gewidmet.

Und - wie sollte es anders sein? - fand ich Trost in einem Buch.

In "Jugendjahre", das Monika Czernin zusammen mit Remo Largo verfasst hat, schreibt sie:
"Ich habe aufgehört, meine Tochter immer zu fragen, wie es ihr geht, und angefangen, sie mehr zu beobachten. Dabei habe ich gemerkt, wie viel ich, auch ohne dass sie mir etwas erzählt, über sie weiß. Ich sehe ihr an der Nase an, ob mit den Freundinnen alles gut läuft, ob sie verliebt ist oder ihr etwas Sorgen bereitet. Ich versuche also, ihre Abnabelung zu respektieren und erhalte dabei die gute Beziehung zu ihr." (Remo H. Largo, Monika Czernin: Jugendjahre. München 2011, S. 157)
Und Largo ergänzt:
"Kinder und Jugendliche brauchen mindestens einen Menschen, der sie vorbehaltlos akzeptiert - um nicht zu sagen liebt -, wie auch immer sie sich verhalten. Die Eltern können diese Aufgabe (in der Pubertät, Anmerkung der Bloggerin) nur noch bedingt erfüllen." (ebd.)

"Nur noch bedingt erfüllen." Das hallt in mir nach. Ich setze mich mit meinen Apfelschnitz auf die Treppe und esse sie selber.

Die Freundinnen sind wichtiger geworden, selbst die, deren Küsschen vergiftet sind, die einen mit Worten so zielsicher ins Herz treffen, als wäre es so groß wie das Pailletten-Herz vorne auf dem Pulli.




Und Vampire sind wichtiger geworden, Vampire, Werwölfe, Hybriden ... Neulich fragte sie mich beim Mittagessen, ob ich lieber ein Vampire wäre oder ein Hybrid.  "Äh, ... kann ich in der Geschichte nicht einfach eine Mama sein? Meinetwegen eine, die Blutwurst auf den Tisch bringt?"- "Nein, Vampir, Werwolf, Hybrid oder Hexe?" Ich nahm die Hexe.

Und als solche bleibt mir nur:

  • mich freuen am Entgleiten, denn das ist ein Zeichen dafür, dass ich meinen Job mache als Mutter, nämlich mich auf Dauer überflüssig zu machen (schnief)
  • die "Wie-geht-es-dir?"-Fragen zu reduzieren und lieber genau hinzugucken
  • Gelegenheiten zu schaffen, um gute Zeit miteinander zu verbringen, zusammen zu backen, zum Reiten zu fahren, shoppen zu gehen, Abendspaziergänge (Werwölfe, wo?)
  • eine Mischung zu bieten aus Liebevoll-Sein, aber auch was abverlangen (klar muss sie nach dem Backen auch den Abwasch machen)

Das Telefon klinget. Es ist eine Freundin. Kaum aufgelegt, holt sie ihr Rad, ruft noch "Das Wetter ist so schön. Wir wollen an die Elbe" und rauscht davon durch Sonnenschein und Meisen-Flugschau.

Immer fröhlich Abnabelung respektieren und eine gute Beziehung pflegen

Eure Uta 

Freitag, 7. März 2014

Glückliche Familie Nr. 204: Keine kleinen Gandhis


Ich hatte ein paar Anfragen, von denen ich gerne die eine oder andere aufgreife. Zum Beispiel die von Anne.

Das Thema Streiten interessiert mich auch. Wir stoßen da grad an unsere Grenzen. Ich habe meinen Jungs jahrelang mühsam beigebracht, dass wir uns mit Worten wehren und uns nicht weh tun. Und jetzt ist der Große in der 1. Klasse und ich stelle fest, dass er damit nicht weiter kommt. Plötzlich brauchen wir neue Regeln und Methoden, um zu streiten, sich zu wehren, sich durchzusetzen, ernst genommen zu werden. Zurückhauen gehört definitiv dazu und zur Lehrerin/Erzieherin gehen definitiv nicht mehr. Eine richtige Idee habe ich da grad nicht. Du ja vielleicht? 
LG
Anne


"... dass wir uns mit Worten wehren"?

Liebe Anne, ich glaube sofort, dass es mühsam war, deinen Jungs beizubringen, sich mit Worten zu wehren. Denn das ist ganz gegen ihre Natur. Von klein auf sortieren sich Jungs in Rangordnungen. Jedes Spiel - egal ob Brettspiel oder Dosenkicken - hat für sie nur den Zweck, ihren Platz in der Hierarchie der Jungen zu finden. Und wenn diese kleinen Männer in eine neue soziale Gruppe kommen, was ja der Fall ist, wenn sie eingeschult werden, hat das Kämpfen und Konkurrieren Hochkonjunktur. 
Ich schreibe das nicht, weil ich alten Rollenklischees verhaftet bin, sondern stütze mich auf Studien aus dem Buch der Neurobiologin Louann Brizendine. Hier heißt es:
"Jungen raufen und verprügeln sich mit dem größten Vergnügen; sie streiten sich um Spielzeug und versuchen, sich gegenseitig unterzukriegen. Solche Spiele treiben sie sechsmal häufiger als Mädchen." (Louann Brizendine: Das männliche Gehirn. Hamburg 2010, S. 40)
"Bei Jungen in der ersten Schulklasse reagiert das Gehirn entzückt, wenn sie Stärke und Aggressionen zeigen können. Noch besser ist, wenn körperliche Kraft mit Beleidigungen einhergeht. ... Solche Spiele verschaffen ihrem Gehirn eine starke Wohlfühlbelohnung in Form eines Dopaminschubs." (ebd., S. 41) 



Wir Frauen machen gerne verächtliche Bemerkungen über die kleinen wilden Jungs anderer Eltern: "Der gibt hier wohl das Alpha-Männchen." Dabei wird meist verkannt, dass dieses Verhalten tatsächlich in ihrem Gehirn angelegt ist.

  • Jungen schadet es, wenn man ihnen das Kämpfen verbietet
  • sie brauchen dafür klare Regeln (z.B. Boxen und Rangeln ist erlaubt, aber kein Treten; keine Schläge unter die Gürtellinie; der Kampf hört auf, wenn der Gegner am Boden liegt ...)
  • ideal ist es, wenn ältere Jungs oder erwachsene Männer ihnen diese Regeln beibringen

Liebe Anne, du könntest mit deinen Jungs darüber sprechen, welche Form des Sich-Wehrens okay ist, und mal nachfragen, ob die Lehrerin Regeln dafür aufgestellt hat. Gut ist auch, wenn die Jungen einen Kampfsport lernen, denn da werden ihnen gesunde Grenzen für den Körpereinsatz vermittelt.

Immer fröhlich akzeptieren, dass man auf Schulhöfen keine kleinen Gandhis trifft

Eure Uta 

Montag, 3. März 2014

Glückliche Familie Nr. 203: Teilen müssen


Steven R. Covey beschreibt in seinem Buch über "Prinzipien für starke Familien", wie er nachmittags zu der Geburtstagsfeier seiner dreijährigen Tochter nach Hause kam. Viele große und kleine Gäste waren versammelt, aber die Stimmung war schlecht, weil das Geburtstagskind in einer Ecke saß und trotzig seine Geschenke umklammerte. Keines der anderen Kinder durfte damit spielen.

Covey hockte sich zu seinem Kind und sagte Sätze wie:

"Schatz, würdest du bitte das Spielzeug, das deine Freunde dir mitgebracht haben, mit ihnen teilen?" -

"Nein!" -

"Schatz, wenn du jetzt die anderen Kindern mit deinen Geschenken spielen lässt, darfst du sicher ein anderes Mal auch mit ihren Geschenken spielen."

"Nein!" -

Corveys Verlegenheit wuchs. Schließlich wussten alle, dass er an der Uni Kurse gab über das Gelingen zwischenmenschlicher Beziehungen und konnten nun erleben, wie er zu Hause versagte.

"Schatz", diesmal flüsterte er, "wenn du deine Sachen teilst, gebe ich dir einen Kaugummi."-

"Nein", schrie diesmal der Schatz, "ich will keinen Kaugummi."

Da Covey, der überzeugte Christ, den Wert des Miteinander-Teilens besonders hoch hielt, riss er seiner Tochter das Spielzeug aus der Hand und gab es den anderen Kindern. Später fiel ihm auf, dass er Gewalt-Verzicht, den anderen christlichen Wert, dafür missachtet hatte.

Später schrieb er: "Seit jener Geburtstagsfeier haben Sandra (seine Frau, Anmerkung der Bloggerin) und ich uns als Eltern weiterentwickelt. Heute verstehen wir besser, dass Kinder Entwicklungsphasen durchlaufen. Wir wissen jetzt, dass es nicht realistisch ist, diese Art des Teilens von Kindern unter fünf oder sechs Jahren zu erwarten. Und auch für ältere Kinder ist das Teilen manchmal gar nicht so einfach."

Ein paar Seiten später finde ich noch den Satz:

"Kinder haben das Bedürfnis, ihr Spielzeug zu besitzen, bevor sie bereit sind, es mit anderen zu teilen."

So wie Babys auch erst Worte hören müssen, ehe sie selbst welche bilden können, wie sie erst krabbeln können müssen, ehe sie laufen lernen.

Das ist einleuchtend, oder?

Trotzdem ist die Sache mit dem Teilen ein berüchtigter Stressfaktor für Eltern. Bei der großzügigen Ausgabe von Schaufel und Förmchen, beim Durchbrechen von Salzstangen und beim Verteilen von Gummibärchen sollen sie zum ersten Mal soziales Verhalten beweisen. Alle sitzen im Kreis bei den Tupperdosen und warten auf die wundersame Keksvermehrung.

Das ist das klassische Feld, auf dem Eltern einen guten Eindruck machen wollen. "Seht her, so sozial ist mein Kind." Die Leute versuchen, über ihre Kinder Anerkennung für sich selber zu bekommen. (Ich weiß das, weil ich ganz vorne mit dabei war.)

Und die anderen Eltern, die nicht einschreiten, wenn ihr Niklas-Joshua eine feindliche Übernahme in der Sandkiste startet, kreisen so sehr um ihren geliebten Nachwuchs, dass sie meinen, er müsste immer von der ganzen Welt alles sofort bekommen. Wenn dann die schüchterne Sofia weint, weil sie bestohlen wurde, blicken sie auf die Mutter herab und denken: "Dein Kind kann wohl nicht teilen."

"Das ist mein Kater, kapiert?" Prinzessin vor fünf Jahren am Rosenmontag.

Utas Schlussfolgerungen für Teilungs-Konflikte:

  • Verstehen und akzeptieren, wenn Kinder unter sechs Jahren noch nicht teilen können. Kein großes Aufheben darum machen.
  • Das eigene Kind zurückpfeifen, wenn es anderen Kindern gegen ihren Willen etwas wegnehmen will.
  • Verstehen, dass Kinder nicht teilen lernen, wenn man sie zwingt, etwas abzugeben.
  • Auf lange Sicht lernen Kinder teilen, wenn sie ihre Eltern als großzügig erleben.

Der letzte Punkt ist mir besonders wichtig. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich großzügig werde, ist höher, wenn ich selber Großzügigkeit am eigenen Leib erfahren habe. Das zeigen auch Untersuchungen darüber, wie Mitgefühl entsteht. Katrin Bischl schreibt in "Psychologie Heute": 
"Je feinfühliger die Mütter mit ihren zweijährigen Kindern umgegangen waren, umso mehr Mitgefühl und prosoziales Verhalten zeigten diese im Alter von fünf Jahren." (Psychologie Heute, 9/2003, S. 17)
Wenn ich mein Kind zwinge, anderen etwas abzugeben, mag das auf Dauer auch funktionieren. Aber dann bringe ich meinem Kind bei, nicht auf das eigene Gefühl zu hören, sondern zu tun, was andere von ihm erwarten. 
Das möchte ich nicht. Ich möchte, dass meine Kinder "aus-vollem-Herzen-Menschen" sind. Menschen, die aus vollem Herzen etwas schenken, teilen und auf andere eingehen. Alles andere hat doch keinen Wert, oder?

Immer fröhlich akzeptieren, wenn kleine Kinder noch nicht teilen können.

Eure Uta


PS 1: Es gibt ja auch die Kinder, die anderen immer alles kampflos überlassen. Ich hoffe, dazu fällt mir auch bald was ein.

PS2: Guckt mal hier gibt es eine spannend-komische Gespenster-Geschichte zum Vorlesen, ein richtiger Mut-Macher für kleine Mädchen.