Mittwoch, 3. Oktober 2012

Glückliche Familie Nr. 87: Inkontinenzverschiebung


Ich hatte angekündigt, dass wir in den Herbstferien zu den Großeltern fahren. Heute ist es soweit. Eine solche Autoreise ist ein guter Anlass, euch mit einem Phänomen bekannt zu machen, das in der Literatur noch nicht beschrieben worden ist:

Die familiäre Inkontinenzverschiebung.

Ihr kennt vielleicht die Kontinentalplattenverschiebung, aber nicht das Phänomen der Inkontinenzverschiebung. In Familien passiert das automatisch im Laufe der Jahre.

Während wir früher auf langen Autofahrten anhalten mussten, weil die Kinder eine neue Windel brauchten oder aufs Klo mussten, müssen wir heute einen Rastplatz anfahren, weil ich es nicht mehr aushalte. Das ist die familiäre Inkontinenzverschiebung.

"Mama, du hättest zu Hause noch einmal gehen sollen." -

"Habe ich doch gemacht." -

"Jetzt müssen wir nur wegen diiiiiiiiiiir wieder anhalten."

Verschoben haben sich auch die Trinkbedürfnisse. Ging bei den Kindern früher gar nichts ohne Flasche, stehen bei mir heute ein Becher "Coffee to go" und eine kleine Flasche Wasser in der Mittelkonsole unseres Autos. Hier schließt sich der Kreis zum Inkontinenz-Problem.






Bevor ich meine Trinkflaschen ins Auto trage, möchte ich euch noch einen Tipp mitgeben, den ich gestern beim Ausmisten auf dem Dachboden entdeckt habe. In einer Beilage zu dem Familienkatalog JAKO-O fand ich "Teamregeln" für Eltern.


  • "Wer zuerst auf das Kind reagiert, hat recht."
  • "Wer für das Kind momentan zuständig ist, hat recht."

"Die positiven Auswirkungen solcher tolerierten unterschiedlichen Sicht- und Handlungsweisen setzen Eltern immer wieder in Erstaunen." (JAKO-O, Familienmagazin, Ausgabe 1, 2009)


Ich finde, da ist genau so viel dran, wie an der familiären Inkontinenzverschiebung.

Bis zu meiner Rückkehr immer schön fröhlich bleiben

Uta