Mittwoch und Freitag sind inzwischen die einzigen Tage, an denen die Kinder nur bis zum Mittag Schule haben und zum Essen nach Hause kommen. An diesen Tagen nehmen wir uns Zeit für ein gutes Essen ganz in Ruhe mit Nachtisch und Nachklönen.
Gestern gab es Zitronenschnitzel mit Pommes und Salat, zum Nachtisch gekaufte Mousse au chocolat mit Kiwi-Scheibchen auf einem Teller garniert und zum Nachklönen ein Gespräch über Religionen.
Wie wir darauf kamen, weiß ich nicht mehr, aber wir sprachen über den Unterschied zwischen Moslems und Islamisten, über "christliche" Kreuzzüge, Ablasshandel, Martin Luther und Buddhisten, die zeitgeschichtlich betrachtet wohl am wenigsten auf dem Kerbholz haben.
Wir waren uns einig, dass dieses Recht-haben-wollen über Gott schon viel Leid verursacht hat. Und Kronprinz (16) meinte, er könne nachvollziehen, dass manche Menschen nichts mit Religion zu tun haben wollten oder sogar Atheisten würden.
"Was sind noch mal Atheisten?", fragte Prinzessin (12).
"Das sind Leute, die nicht an Gott glauben."
"Ach", meinte Prinzessin und tunkte Pommes in die Soße, "dann werde ich nach der Konfirmation auch Atheist."
Also darf ich doch nicht nachlassen, abends mit ihr das Gebet zu sprechen, das wir seit Jahren beten und dessen Quelle ich leider nicht herausfinden konnte:
Der
Tag ist nun zu Ende,
ich
falte meine Hände,
ich
freue mich auf morgen,
bei
Gott bin ich geborgen.
Betet ihr auch? Und wenn ja, was?
Immer fröhlich Gottvertrauen weitergeben
Uta